
Schlechte Nachrichten kommen aus Hamburg: Der Containerumschlag am Hamburger Hafen ist im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Somit musste die HHLA ihre Prognose für das laufende Jahr nach unten korrigieren.
Ursprüngliches Ziel war gewesen, erstmals mehr als zehn Millionen Container umzuschlagen. Nach den aktuellen Zahlen zu urteilen dürfte das nicht zu erreichen sein. Mit 4,5 Millionen Standardcontainern (TEU) wurden 6,8 Prozent weniger umgeschlagen, als im Vorjahreszeitraum. Die HHLA hat die Prognose nun auf neun Millionen Container, die 2015 im Hamburger Hafen be- und entladen werden, korrigiert. Das wären dann immerhin sieben Prozent weniger als im Vorjahr.
Der Grund für den Rückgang ist laut Hafen Hamburg Marketing e.V. der schwache Außenhandel mit China und Russland. Vor allem der Rückgang beim Handel mit China (10,9 Prozent) als größtem Handelspartner macht sich bei den Zahlen des Hafens bemerkbar. Für den schwachen Außenhandel mit China im ersten Halbjahr 2015 ist laut Axel Mattern, Vorstand des Hafen Hamburg Marketing e.V., die starke chinesische Währung mitverantwortlich. Durch den starken Yuan sind Importe aus China entsprechend teuer.
Weniger Container nach Russland
Weniger gravierend sind die Auswirkungen für den Hafen was den Rückgang des Containerverkehrs mit Russland betrifft. Grund für den Rückgang sind nicht nur die andauernden Handelssanktionen, sondern auch der vergleichsweise schwache Rubel sowie die sinkenden Ölpreise und die wirtschaftliche Rezession. Hier ist es genau andersherum als mit Waren aus China: So wie es für uns teuer ist, chinesische Waren zu kaufen, so ist es auch für russische Importeure teuer, Waren aus dem Ausland, also auch von uns, zu kaufen.
Allerdings ist die Gesamtsituation nicht ganz so dramatisch, wie es vielleicht zunächst scheint. Denn auch wenn weniger Container als erwartet im Hamburger Hafen be- und entladen werden, bei den Massengütern wie Kohle oder Getreide ist der Umschlag im ersten Halbjahr mit 12,3 Prozent deutlich angestiegen. Das kann die Verluste im Containerumschlag zumindest ein Stück weit ausgleichen.
Quellen: Welt.de, Hafen Hamburg Marketing