
Hohen Besuch gab es auf der 9. Nationalen Maritimen Konferenz in Bremerhaven am 20. Oktober 2015. Neben Verkehrsminister Alexander Dobrindt waren auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Sigmar Gabriel vor Ort. Unter anderem wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgestellt, das den maritimen Standort Deutschland stärken soll.
Im Fokus des Maßnahmenpakets stehen Entlastungen der maritimen Wirtschaft von deutlich über 100 Millionen Euro pro Jahr. So sollen beispielsweise Reeder mit Schiffen unter deutscher Flagge entlastet werden, indem sie für die auf ihren Schiffen Beschäftigten keine Lohnsteuer mehr zahlen müssen. Darüber hinaus soll die Förderung von Ausbildungsplätzen im maritimen Bereich aufgestockt werden, um Know-How im Land zu halten.
Ebenfalls aufgestockt wird das Programm zur Seehafen-Hinterland-Anbindung II, sodass die Kapazitäten auf den Schienenstrecken zu den Seehäfen erhöht und Engpässe zukünftig vermieden werden können. Weiterhin wird die Umrüstung auf abgasarme Schiffsantriebe unterstützt, ein digitales Innovationsprogramm Hafen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur soll helfen, die Prozesse in Häfen zu verbessern.
Bedeutung der maritimen Wirtschaft für Deutschland
„Ich möchte mehr Container in Deutschland,“ erklärte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies. Er sprach sich damit für eine noch stärkere Kooperation der deutschen Häfen untereinander aus. Lies betonte außerdem, dass die maritime Wirtschaft für ganz Deutschland von Bedeutung sei, nicht nur für den Norden. Daher müssen laut Lies die Seehäfen auch im Bundesverkehrswegeplan entsprechend berücksichtigt werden und es müsse Unterstützung vom Bund für Investitionen in Häfen geben. Das, so Lies, sei notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im Welthandel zu gewährleisten – denn der wird nun mal größtenteils über den Seeweg abgewickelt.
Vizekanzler Sigmar Gabriel brachte es auf den Punkt: „Es geht nicht um die Frage Hamburg, Bremerhaven oder Wilhelmshaven, es geht um die Frage Deutsche Bucht oder Rotterdam.“ Auch der Wirtschaftsminister sieht die deutschen Häfen nur dann konkurrenzfähig, wenn sie zusammenarbeiten. Die Bedeutung der maritimen Wirtschaft hob auch Angela Merkel hervor. Dabei ist jedoch nicht nur die Seeschifffahrt ein wichtiger Verkehrsträger, sondern auch die Binnenschifffahrt.
Quellen: Pressemitteilung Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, ndr.de