
Weniger schöne Nachrichten gab es dieser Tage von den deutschen Seehäfen. Auf einer Pressekonferenz gab der Zentralverband der deutsch Seehafenbetriebe (ZDS) bekannt, dass der Containerumschlag im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,1 Prozent gesunken ist. Auch bis Jahresende ist laut Klaus-Dietet Peters, Präsident des ZDS, nicht damit zu rechnen, dass sich die wirtschaftliche Lage der deutschen Seehäfen erholt.
Der ZDS-Präsident rechnet mit einer anhaltenden Stagnation, zumindest was das Jahr 2015 betrifft. Gründe dafür gibt es einige, die Rahmenbedingungen im Seefrachtgeschäft sind derzeit alles andere als rosig. So macht sich laut Peters nicht nur die Krise zwischen Russland und der Ukraine bemerkbar, die zwar in den letzten Wochen aus den Nachrichten weitgehend verschwunden, aber natürlich längst nicht beendet ist. Aber auch die finanziellen Schwierigkeiten Griechenlands tragen ihren Teil dazu bei, dass die Umschlagsentwicklung rückläufig ist.
Doch auch wenn die Nachrichten weniger erfreulich sind, der Ausblick auf das kommende Jahr sieht nicht ganz so schlecht aus. Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe rechnet für die kommenden Jahre mit Zuwachs – im einstelligen Bereich zwar, aber immerhin. Das „Nationale Hafenkonzept“ und die „Maritime Agenda 2025“ sind die Gründe für die positive Prognose.
Hamburger Hafen: Containerumschlag geht stärker zurück
Während der Containerumschlag in den deutschen Seehäfen allgemein nur moderat um 0,1 Prozent gesunken ist, sind die Zahlen, die vom Hamburger Hafen hereinflattern deutlich schlechter. Rund ein Zehntel weniger Container sollen hier 2015 be- und entladen werden. Wurden 2014 noch 9,7 Millionen Standardcontainer (TEU) umgeschlagen, so liegen die Erwartungen für 2015 bei nur 8,8 Millionen TEU. Hamburg belegt damit nur noch den dritten Rang unter den Containerhäfen in Europa, hinter Rotterdam und Antwerpen.
Die Gründe für den Rückgang des Containerumschlags sind neben der Ukraine-Krise und Griechenland vor allem der Rückgang im Containerverkehr mit China, dem wichtigsten Handelspartner Hamburgs. Auch sind die Prognosen für den Hamburger Hafen derzeit noch nicht unbedingt rosig, zumal er unter massivem Konkurrenzdruck steht.
(Quellen: logistik-heute.de, Hamburger Abendblatt)