
Für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand in Deutschland sind die See- und Binnenhäfen maßgeblich mit verantwortlich – auch wenn das auf den ersten Blick für den Laien nicht erkennbar ist. Dass die Schifffahrt und die Häfen jedoch eine wichtige Rolle spielen zeigt das Nationale Hafenkonzept des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), das Verkehrsminister Alexander Dobrindt am 20. Januar 2016 vorgestellt hat.
Das Nationale Hafenkonzept soll zur Stärkung des Hafenstandorts Deutschland beitragen. Aus dem Konzept geht hervor, dass das BMVI vor allem die Digitalisierung und die Effizient der deutschen Häfen stärken. Dazu wurden eine Reihe von Zielen definiert, die es nun umzusetzen gilt. So soll beispielsweise sichergestellt werden, dass die Häfen auch zukünftig in der Lage sind, die wirtschaftlichen und logistischen Herausforderungen zu meistern. Auch die Wettbewerbsfähigkeit der See- und Binnenhäfen, die als Drehscheibe des nationalen und internationalen Warenaustauschs und zentrale Güterverteilzentren fungieren, soll weiter verbessert werden. Weiterhin soll die Verlagerung von Güterverjehr auf Schiene und Wasserstraße unterstützt werden und das Konzept soll dazu beitragen, die Klima- und Umweltschutzziele der Bundesregierung zu erreichen.
Konkrete Maßnahmen für deutsche Häfen
Aus den Zielen sowie den Chancen und Risiken der deutschen Häfen leiten sich sieben Maßnahmenpakete für die deutschen Häfen ab. Dazu zählen unter anderem der bedarfsgerechte Ausbau der hafenbezogenen Infrastruktur sowie die Verbesserung der Vernetzung der Häfen untereinander. Die Themen Umwelt- und Klimaschutz sollen unter anderem durch die Verwendung alternativer Kraftstoffe sowie das Voranbringen der Offshore-Windenergie angegangen werden. Auvh die qualifizierte Ausbildung sowie die Sicherung guter Arbeitsplätze gehören zu den Maßnahmen, die das Nationale Hafenkonzept vorsieht.
Bei Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wurde das Papier überwiegend positiv aufgenommen. So erklärte der Bundesverband öffentlicher Binnenhäfen gegenüber der Presse, dass der Entwurf sehr konkret sei und die richtigen Themen aufgreife. Dr. Ulrich Nußbaum, Präsidiumsvorsitzender des Deutschen Verkehrsforums e.V. (DVF) kommentierte das Konzept folgendermaßen:
„Das Konzept liefert gute strategische Orientierungspunkte für die Hafenpolitik der nächsten Jahre. Allerdings sind jetzt durchgreifende Umsetzungsschritte erforderlich. Das betrifft vor allem den Ausbau der Hinterlandanbindungen, die Wasserstraßen und die überfällige Anpassung der seewärtigen Zufahrten.“
Auch Olaf Lies, Niedersachsens Hafen- und Wirtschaftsminister begrüßte das Nationale Hafenkonzept. Es sei ein wichtiges Signal für die Branche und unterstreiche die strategische und wirtschaftliche Bedeutung der deutschen Häfen für die Wirtschaft. Das Nationale Hafenkonzept für die See- und Binnenhäfen wurde in enger Zusammenarbeit des BMVI mit den Ländern, Sozialpartnern und Verbänden entwickelt.
Quellen:BMVI, logistik-heute.de, business.on