
Schwächelnde Wirtschaft in Russland, geringeres Wachstum in China – alles weit weg, könnte man meinen. Doch in einer globalisierten Welt ist weit weg eben auch ganz nah. Die weltweit schwache Konjunktur hat auch auf Deutschland Auswirkungen. Zu bemerken ist das beispielsweise im Hamburger Hafen, wo weniger Container be- und entladen werden als in den Vorjahren.
Henning Vöpel, Chef des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, erklärt in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt, warum die weltweiten (wirtschaftlichen) Krisenherde auch für Deutschland und speziell für Hamburg gefährlich werden können und wie man am Hamburger Hafen gegensteuern kann.
In Deutschland ist das Wirtschaftswachstum zwar derzeit noch gut, doch das könnte sich ändern. Wenn sich die wirtschaftliche Lage in Russland und China, aber auch in Brasilien noch weiter verschlechtert, dann hat das auch Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Besonders betroffen ist dann unter anderem der Hamburger Hafen, der stark von der Weltwirtschaft abhängig ist. Bereits 2015 wurde das sichtbar: Rund zehn Prozent weniger Container wurden in Hamburg be- und entladen. Das zu erwartende Wirtschaftswachstum für Hamburg liegt mit 1,2 Prozent unter dem für ganz Deutschland mit 1,5 Prozent.
Innovative Lösungen für eine zukunftsfähige Wirtschaft
Doch es sind nicht nur die Einflüsse von außen, die man im Hamburg zu bewältigen hat. Auch die zunehmende Digitalisierung und der demografische Wandel sind Herausforderungen für die Hansestadt. Als eine mögliche Herangehensweise an diese Herausforderungen schlägt Vöpel vor, auf innovative Technologien wie beispielsweise den 3D-Druck zu setzen. Mit dem 3D-Druck kann man stark auf Spezialisierung in der Produktion setzen, was zukünftig sehr viel mehr gefragt sein wird. Der HWWI-Direktor sieht eine echte Chance für Hamburg in der Verbindung von Industrie, wissensintensiven Dienstleistungen und Logistik.
Ein Risiko hingegen wäre es, den Hamburger Hafen weiterhin lediglich als einen Umschlagplatz für Waren aus aller Welt zu verstehen. Wenn es Hamburg jedoch gelingt, die schwache Wirtschaft durch Innovationen aufzufangen, so wäre dies ein wichtiger Schritt für die Zukunft und die Zukunftsfähigkeit der Hansestadt und des Hafens. Das ganze Interview mit Henning Vöpel kann beim Hamburger Abendblatt nachgelesen werden.
Quellen: Hamburger Abendblatt, Hamburgisches Weltwirtschaftsinstitut HWWI