
Eigentlich ist ein havariertes Schiff eine eher unschöne Begebenheit. Der kürzlich auf der Elbe auf Grund gelaufene Container-Riese CSCL Indian Ocean hat sich jedoch in kürzester Zeit zu einem Touristen-Magnet entwickelt.
Nachdem das Container-Schiff am 2. Februar 2016 unweit des Fähranlegers Lühe im Alten Land havariert war, wurde schnell klar, dass die Bergung einiges an Zeit benötigen würde. Und weil man nicht jeden Tag ein so riesiges Schiff zu Gesicht bekommt, haben Viele die Gelegenheit genutzt und sich die CSCL Indian Ocean aus der Nähe angesehen.
Die CSCL Indian Ocean, das mit 400 Metern Länge und einer Transport-Kapazität von 19.000 TEU zu den größten Container-Schiffen der Welt gehört, verkehrt zwischen Ostasien und Europa und hatte eigentlich Hamburg als Zielort. Kurz vor dem Ziel fiel die Ruderanlage aus und das Schiff lief auf Grund. Nachdem zwei Versuche, die CSCL Indian Ocean mit sechs bzw. sieben Schleppern wieder freizubekommen gescheitert waren, wurde die Leitung der Bergung in die Hände des Havariekommandos Cuxhaven gegeben.
Container können in Hamburg entladen werden
Um 6.506 Tonnen musste das Schiffe geleichtert werden, um den Tiefgang so weit zu verringern, dass es wieder freizubekommen war. Dafür wurden nicht nur Container vom Schiff abgeladen, sondern auch 2.506 Tonnen Treibstoff abgepumpt. Saugbagger haben zudem Sedimente rund um den Container-Riesen abgegraben. In der Nacht vom 8. auf den 9. Februar 2016 gelang es dann, mit insgesamt 12 Schleppern die CSCL Indian Ocean zurück ins Fahrwasser zu bringen. Fünf der Schlepper zogen das Schiff dann zum Ziel, jetzt liegt die CSCL Indian Ocean im Hamburger Hafen vor Anker. Dort können die 6.600 Container nun entladen werden.
Die Havarie des Container-Riesen hat aber nicht nur zahlreiche Schaulustige angezogen, sondern auch eine Diskussion in der Politik entfacht. In diesem Zusammenhang fiel natürlich auch das Stichwort Elbvertiefung, das schon seit langer Zeit für Zündstoff unter Politikern, Umweltschützern und Schifffahrtsverantwortlichen sorgt.
Quellen: Focus, Wikipedia, Weser Kurier
Bild: CSCL