
Ein uneinheitliches Bild ist es, das der Logistik-Indikator für das erste Quartal 2016 zeichnet. Während man auf Anwenderseite deutlich positiver in die Zukunft blickt, ist die Seite der Logistik-Dienstleister eher getrübt. Insgesamt hat das Gesamtklima in der Logistik-Branche um knapp 7 Punkte nachgegeben. Der Gesamtindikator bewegt sich mit 115,2 Punkten aber dennoch noch über der neutralen 100er-Marke.
Vor allem auf der Seite der Logistik-Anbieter ist die Stimmung stark getrübt: Der Teilindikator gab mit rund 20 Punkten deutlich nach. Vor allem die aktuelle Lage schätzen viele der Befragten Dienstleister deutlich schlechter ein als im vorherigen Quartal. Die Erwartungen hingegen haben sich nur leicht verschlechtert.
Anders sieht es auf der Anwender-Seite aus. Bei Industrie und Handel hat sich zwar auch die Einschätzung der Lage ein wenig verschlechtert. Die Erwartungen hingegen sind deutlich positiver als im Vorquartal. Somit ist man fast wieder auf dem Niveau von vor dem Einbruch aus dem Winterquartal. Laut der aktuellen Einschätzungen steigt der Bedarf an Logistik-Dienstleistungen sowohl im In- als auch im Ausland. Die Befragten gehen außerdem davon aus, dass Personal- und Sachkapazitäten aufgestockt werden.
Geschäftstendenz weist nach oben
Immerhin weist die Geschäftstendenz für beide Seiten durchaus in die richtige Richtung. 22 Prozent der Dienstleister und 28 Prozent der Anwender haben einen positiven Ausblick auf das kommende Quartal. Das ist mehr als in der letzten Befragung. Außerdem sind die Konjunktur-Aussichten in Deutschland positiv, was auch die Logistik-Branche beflügeln dürfte.
Wie immer gab es auch eine Sonderfrage, die sich diesmal um Auslöser und Ziele von Change-Prozessen befasste. Hier sind die Ergebnisse auf Anwender-Seite und Anbieter-Seite ähnlich. Laut der Befragung steht die Digitalisierung im Mittelpunkt von Change-Prozessen. Auch Unsicherheit über die internationale wirtschaftliche Entwicklung sowie gesellschaftliche Entwicklungen sind Gründe bzw. Auslöser für Change-Prozesse.
Als Ziele dieser Prozesse wurden vor allem die Kostensenkung bzw. die Steigerung der Produktivität genannt, aber auch die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie die Erfüllung von Kundenwünschen. Ebenfalls eine Rolle spielt der Wunsch der Arbeitgeber, für seine Mitarbeiter attraktiv zu sein.
Der Logistik-Indikator wird vierteljährlich vom Institut für Weltwirtschaft an der Uni Kiel im Auftrag der BVL durchgeführt. Dafür werden Experten aus den 100 größten deutschen Unternehmen, für die Logistik-Dienstleistungen als Anbieter bzw. als Anwender eine besondere Rolle spielen, befragt.
Quelle: BVL