
Logistik ist überall, auch dort, wo man sie zunächst nicht sieht. Zum Beispiel bei den olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Wenn man Olympia hört, dann denkt man zunächst an sportliche Höchstleistungen und Medaillen, vielleicht auch an Niederlagen und bittere Tränen – aber sicher nicht an Logistik. Doch ohne sie wären die olympischen Spiele schlichtweg nicht möglich.
Schon bei den Vorbereitungen in Rio, den Bauarbeiten der olympischen Stätten, spielte die Logistik eine wichtige Rolle. Noch wichtiger aber ist sie für die Sportler und die vielen Helfer. Denn da müssen Sportgeräte – darunter auch lebendige – transportiert werden, Lebensmittel, Ausrüstung. Und alles muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommen – eine logistische Herausforderung.
All das läuft hinter den Kulissen ab, unbeobachtet von der Öffentlichkeit. Die Bahngesellschaft DB Schenker ist offizieller Partner der deutschen Olympia-Mannschaft. Die Mitarbeiter bei DB Schenker waren schon Wochen vor dem Olympia-Start im Dauereinsatz, um alles benötigte rechtzeitig nach Rio zu bringen. „Kaum jemand weiß, wie komplex die Logistik hinter den Spielen ist,“ so Jochen Thewes, Vorstandsvorsitzender der Schenker AG, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Container be- und entladen – und komplexere Aufgaben für Logistiker
Laut Thewes wurden nur für die Ausstattung des Olympischen Dorfes rund 1,3 Millionen Einzelteile verschifft. Darunter übrigens auch eine Backstraße, die den deutschen Olympioniken morgens frische Brötchen ermöglicht. 1.030 Standardcontainer wurden bei DB Schenker beladen und auf den Weg nach Rio gebracht. Neben dem Be- und Entladen der Container sind die Logistiker jedoch auch für weitaus komplexere Aufgaben zuständig: Sicherheitsfragen und Zollformalitäten. Und die sind nicht immer ganz einfach zu lösen.
Auch ganz außergewöhnliche „Fracht“ muss nach Rio: Die Pferde der Olympia-Reiter. Der Transport ist für Pferde und Betreuer eine besondere Herausforderung und eine logistische Meisterleistung. Denn vor allem das Verladen der Pferde ins Transportflugzeug will genauestens geplant sein. In Rio angekommen wurden die Olympia-Pferde vom Flughafen von einem auf Pferde spezialisierten Spediteur, Friedrich Johannsmann aus dem westfälischen Steinhagen, in Empfang genommen und zu den Ställen transportiert. Dabei galt es strenge Vorschriften zu beachten. So dürfen die Olympia-Pferde beispielsweise nicht in Kontakt mit den einheimischen Rössern kommen – so soll die Verbreitung von Krankheiten verhindert werden.
Quellen: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Neue Osnabrücker Zeitung