
Die Logistik-Branche geht entspannt und positiv gestimmt ins Frühjahr. So lassen sich kurz und knapp die Ergebnisse des Logistik-Indikator für das erste Quartal 2017 zusammenfassen. Das gilt sowohl für die Dienstleister-Seite als auch für die Logistik-Anwender in Industrie und Handel.
Nachdem im vergangenen Jahr geopolitische Diskussionen die Branche geprägt und teilweise Sorgenfalten auf die Stirn der Logistiker getrieben haben, geht es 2017 wieder um Strategie und Praxis. Im Mittelpunkt steht – wenig überraschend – die Digitalisierung, es geht vor allem um die Chancen und Risiken des Digitalisierungsprozesses.
Der deutschen Wirtschaft allgemein geht es derzeit gut. So ist laut Bundeswirtschaftsministerium die deutsche Wirtschaft um 1,9 Prozent gewachsen, die Arbeitslosigkeit so niedrig wie seit 25 Jahren nicht mehr und auch die Zahlen der Erwerbstätigen sind auch Rekordwerte geklettert. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Logistik.
Gesamtklima in der Logistik auch Rekordhoch
Der Gesamtklima-Index ist um 1,7 Punkte auf ein neues Hoch von 138,2 Punkten gestiegen. Zwar ist der Zuwachs nicht übermäßig groß, der aktuelle Stand ist aber der höchste seit Herbst 2011. Leicht rückläufig ist lediglich die Lagebeurteilung, die aber immer noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau liegt. Dafür ist man bei den Erwartungen positiv gestimmt, was einen Zuwachs von 7,1 Punkten bedeutet.
Mit dem Gesamtwert aus dem ersten Quartal liegen sowohl die Logistik-Anbieter als auch die Logistik-Anwender rund 10 Punkte über dem 10-Jahres-Durchschnitt. Derzeit herrscht eine leichte Verknappung der Kapazitäten in der Logistik. Nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage steigen dadurch auch die Logistikkosten. Während die kurzfristigen Erwartungen – in den kommenden drei Monaten – eher zurückhaltend sind, zeigen sich die Erwartungswerte langfristig auf stabilem oder leicht steigendem Niveau.
Die Zusatzfrage, die bei den Befragungen zum Logistik-Indikator immer gestellt wird, hatte die Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle zum Thema. Das Ergebnis: In über 60 Prozent der Betriebe wird die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle durch die Leitungsebene vorangetrieben. Innovative Lösungen ist ein Wunsch, der von Kundenseite an die Unternehmen herangetragen wird. Positiv fällt auf, dass die Unternehmen Fehler als kreativen Teil des Innovationsprozesses ansehen und akzeptieren. So kann Fortschritt gelingen.
Quellen: bvl.de, ip-mittelstand.de