
Fachkräftemangel ist in Deutschland derzeit ein generelles Problem. Die Logistik bekommt ihn jedoch besonders hart zu spüren. Das geht aus einer Umfrage der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. hervor.
Vor allem auf den gesamten Wirtschaftsbereich Logistik bezogen ist der Fachkräftemangel spürbar. 43 Prozent der Befragten schätzen den Mangel an qualifiziertem Personal als stark bemerkbar ein, 47 Prozent als bemerkbar. Im jeweils eigenen Unternehmen sieht die Situation noch einmal etwas anders aus: Hier sind es nur 27 Prozent der Umfrageteilnehmer, denen der Fachkräftemangel stark auffällt, 44 Prozent schätzen ihn als bemerkbar ein. Im eigenen Unternehmen finden knapp ein Drittel der Befragten den Mangel an gut ausgebildeten Mitarbeitern als kaum bis gar nicht bemerkbar, auf die gesamte Logistik-Branche bezogen sind es mit 10 Prozent deutlich weniger.
Am stärksten zu spüren ist der Fachkräftemangel in den Bereichen IT, Fahrer, Disposition und Lager. Der Mangel an IT-Experten ist wenig verwunderlich, denn immerhin wird die IT in der Logistik in den letzten Jahren zunehmend wichtiger. Erfreulich hingegen ist, dass bei Ingenieuren und Betriebswirten die fehlenden Fachkräfte weniger stark ins Gewicht fallen, als das noch 2012 der Fall war.
Weniger erfreulich ist jedoch die Entwicklung bei den Bewerbern: 77 Prozent der Befragten erklärten, dass die Zahl der geeigneten Bewerber in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Als Hauptgrund, warum offene Stellen nicht besetzt werden, geben rund 74 Prozent den Mangel an qualifizierten Fachkräften an, gefolgt von der fehlenden Bekanntheit der Berufsmöglichkeiten und der fehlenden Attraktivität von Vergütung und/oder den Arbeitsbedingungen.
Langfristig negative Auswirkungen des Fachkräftemangels
Rund 82 Prozent der Umfrage-Teilnehmer erwarten, dass sich der Fachkräftemangel langfristig negativ auf das eigene Unternehmen auswirken wird. Die Umfrage wurde von der BVL durchgeführt. 112 BVL-Mitglieder aus dem Personalbereich oder mit Personalverantwortung nahmen an der Befragung teil. Dabei waren die Teilnehmer sowohl aus KMU als auch aus Konzernen. Die Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligten beschäftigen zusammengerechnet rund 900.000 Mitarbeiter.
Quelle: BVL.de