
Ende Juni wurden mehrere weltweit agierende Unternehmen Opfer eines massiven Cyberangriffs. Betroffen waren neben dem Hamburger Kostmetikhersteller Beiersdorf auch Banken, die Strahlungsmessung in der Atomruine in Tschernobyl und die weltgrößte Reederei Maersk. Besonders bei der Reederei sind die Schäden weltweit zu spüren, da Container nicht gewohnt be- und entladen werden konnten. Dies führt zu Verzögerungen, was Auswirkungen auf den gesamten Schiffsverkehr von Maersk und somit auch auf die Häfen, die die Containerschiffe der Reederei anfahren, hat.
Betroffen ist unter anderem die ATM Terminals, eine Sparte der Maersk-Gruppe. Sie betreibt in 59 Ländern 76 Hafenterminals, von denen unter anderem das in Rotterdam, aber auch die Terminals in New York und New Jersey durch den Angriff betroffen waren. Im indischen Mumbai konnten Container nicht mehr be- und entladen werden, da nicht festgestellt werden konnte, welche Schiffsladung wem gehört. Daraufhin wurden die Container manuell be- und entladen, was zu entsprechenden Verzögerungen führte.
Es ist bereits der zweite große Cyber-Angriff innerhalb von nur sechs Wochen. Im Mai war es der Trojaner WannaCry, der für großen Aufruhr sorgt. Zwar breitet sich der Virus langsamer aus als WannaCry, jedoch sind diesmal noch mehr namhafte Unternehmen betroffen – und zwar auch solche, die viel Zeit und Geld in den Schutz gegen Cyberattacken stecken.
Selbst Sicherheitsexperten tappen noch im Dunkeln, welche Software genau zum Einsatz kam. Der neue Virus nutzt unter anderem die Schwachstelle, die auch WannaCry genutzt hatte. Doch nicht nur, denn von WannaCry waren nur ältere Betriebssysteme betroffen – diesmal sind es auch Windows 10-Systeme, die der neuen Schadsoftware zum Opfer fielen.
Auswirkungen und Schäden werden noch untersucht
Bei Maersk läuft zwar inzwischen wieder alles rund, jedoch wird noch geprüft, wir groß die Auswirkungen des Cyberangriffs tatsächlich sind. Dazu arbeitet man gemeinsam mit Computerspezialisten und Cyersecurity-Experten daran, die Systeme zu reparieren.
Aus diesem zweiten, gravierenden Cyber-Angriff innerhalb kürzester Zeit wird klar, wie wichtig das Thema Cybersecurity ist. Und zwar nicht nur für große Unternehmen, sondern auch für KMUs und selbst für Privatpersonen. Denn ein solcher Angriff kann sich in Windeseile verbreiten und kein Rechner ist davor wirklich sicher.
Quellen: Handelsblatt, zvw.de, FAZ