
Wenn ein LKW Waren und Güter ablädt und dann leer zurück zu seinem Ursprungsort fahren muss, dann ist das betriebswirtschaftlich ineffizient, schlecht für die Umwelt und eine unnötige Belastung für den ohnehin starken Verkehr. Genau hier setzt ein Startup aus Hamburg an, das die Logistik revolutionieren will.
Das Startup Cargonexx, das 2016 in Hamburg gegründet wurde, will die Logistik vereinfachen und effizienter machen. Cargonexx-CEO Rolf Dieter Lafrenz erklärte gegenüber gründerszene.de:
„Unser erstes Ziel ist es, die Organisation eines LKW-Transportes deutlich zu vereinfachen und den Markt transparenter zu machen.“
Cargonexx ist eine Art Online-Frachtbörse, ähnlich der Gebrauchtwagen-Plattform wir-kaufen-dein-auto.de. Die Plattform bringt Spediteure und Frachtführer zusammen und will so einen Mehrwert für beide schaffen. Spediteure geben ihre Sendung ein und erhalten einen tagesaktuellen Preis. Mit einem Klick können sie den Auftrag erteilen. Anders als bei anderen Online-Frachtbörsen fungiert Cargonexx als Spediteur und übernimmt auch die Haftung. Die Spediteure können online ihre Sendung verfolgen, erhalten einen Abliefernachweis und bezahlen dann.
Frachtführer erhalten einen Tourenvorschlag, der auf die eigenen Touren abgestimmt ist. Sie geben ein Angebot für diesen Vorschlag ab. Wenn sie den Zuschlag bekommen, übernehmen sie die jeweilige Tour und erhalten nach Abschluss ihre Bezahlung.
Für die Preiskalkulation von Cargonexx werden verschiedene Faktoren mit einbezogen, beispielsweise Staus, Baustellen, aktuelle Benzinpreise und das Wetter. Kernstück ist dabei ein Algorithmus, der dazulernt und sich dadurch ständig weiterentwickelt und verbessert.
Kosten für Logistik senken, Umwelt schonen
Mit dem System von Cargonexx sollen nicht nur die Kosten gesenkt, sondern auch die Umwelt geschont werden. Von den rund 50.000 LKW, die täglich auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, sind geschätzt ca. ein Drittel Leerfahrten. Würden diese vermieden, könnte man so nicht nur die Kosten reduzieren, sondern auch noch den Verkehr entlasten.
Natürlich will ein Unternehmen wie Cargonexx auch Geld verdienen. Aktuell finanziert sich das Startup noch die externes Kapital. Das soll sich jedoch ändern. Das Startup behält die Differenz zwischen dem, was der Versender der Waren und Güter bereit ist zu zahlen und dem, was der Transport dann tatsächlich kostet, ein. Der Gewinn kann also völlig unterschiedlich ausfallen – und ist auch schwer vorhersehbar. Ob diese Art der Finanzierung sich langfristig durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Die Idee hinter Cargonexx ist jedoch gut.
Quellen: Cargonexx, Gründerszene.de