
Der Deutsche Logistik-Kongress ist noch in vollem Gange, doch ein großer Gewinner steht schon fest: Die Robert Bosch GmbH. Der Automobilzulieferer gewann den Deutschen Logistik-Preis, der bei der feierlichen Auftaktveranstaltung am 25. Oktober 2017 verliehen wurde.
Bosch ist – trotz der Verwicklungen in den Abgasskandal – in vielerlei Hinsicht ein Vorbild-Unternehmen. So auch in der Logistik. Dem schwäbischen Automobilzulieferer ist es gelungen, die Kosten für die Logistik um 15 Prozent zu senken. Das beschert der Robert Bosch GmbH den Deutschen Logstik-Preis 2017.
Das Projekt, das die Jury überzeugen konnte, steht unter dem Motto „Striving for Supply Change Excellence“. Innerhalb von vier Jahren hat die Logistik bei Bosch unternehmensübergreifend einen umfassenden Veränderungsprozess durchlaufen. Statt einzelne Segmente der Supply Chain zu optimieren, hat der Konzern die komplette Wertschöpfungskette überarbeitet und verbessert.
Logistik mit zentraler Rolle für die digitale Transformation
Im Mittelpunkt des Konzepts steht die Total Cost of Ownership. Eine zentrale Rolle im Veränderungsprozess nimmt dabei die Logistik ein. Alle vier Segmente der Wertschöpfungskette – Transport, Warehousing, Packaging und Außenhandel – wurden nicht nur einzeln, sondern auch in ihrem Zusammenspiel untereinander betrachtet und optimiert. Dabei spielt die Vernetzung über das Internet der Dinge (IoT) eine wichtige Rolle. Für das IoT sind die „3S“ besonders wichtig: Sensoren, Software und Services. Bei allen dreien bringt die Robert Bosch GmbH ein umfassendes Know-How mit.
Das ausgezeichnete Konzept zeigt, dass es auch in einem heterogenen Traditionsunternehmen wie Bosch möglich ist, sich an die Veränderungen und Neuerungen anzupassen, was für das Bestehen eines Unternehmens heute unverzichtbar ist. Die Jury für den Deutschen Logistik-Preis ist der Ansicht, dass das Preisträgerprojekt besonders innovativ im Zusammenspiel von zwei Entwicklungen ist: Die Logistik ist gestaltende Kraft und wesentlicher Treiber für Digitalisierung, heißt es von Seiten der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. Der Juryvorsitzende Roland Tichy erklärt:
Ein unternehmensdurchgängiges Projekt wurde in einer sensationell kurzen Zeit realisiert. Mich beeindruckt die Wandlungsfähigkeit des Traditionsunternehmens Bosch, dem es gelungen ist, seine Größe zu nutzen, um die Vernetzung der Re-gionen zu optimieren.
Insgesamt zehn Projekte wurden für den Deutschen Logistik-Preis eingereicht. Die BVL zeichnet mit diesem Preis besonders herausragende, in der Praxis realisierte Logistik-Konzepte aus. Essentiell ist dabei die Frage nach der Innovation, außerdem ist der Praxisbezug entscheidend. Der Deutsche Logistik-Preis wird seit 1984 verliehen.
Quellen: bvl.de, eurotransport.de