
Effizienz ist einer der Grundpfeiler in der modernen Logistik. Die Hafengemeinschaft Antwerpen hat deshalb nun einen Aktionsplan vorgelegt, wie die Abfertigung von Schiffen in Zukunft effizienter gestaltet werden kann.
Antwerpen mag zwar nicht der größte Hafen der Niederlande sein, dennoch ist er von großer Bedeutung, vor allem für die Binnenschifffahrt und den Güterverkehr vom und zum Hinterland. Doch kam es in den vergangenen Monaten an einigen Terminals immer wieder zu Verzögerungen, weswegen der Aktionsplan entwickelt wurde.
Der Aktionsplan enthält eine Reihe von Maßnahmen, die sechs Handlungsschwerpunkte betreffen:
1. Vollständige Digitalisierung
2. Engere Zusammenarbeit bei der Planung
3. Zentrale Binnenschiffsplanung
4. Bündelung der Volumen
5. Gewährleistung einer ausreichenden Anzahl an Hafenarbeitern
6. Zusätzliche Liegeplätze für Binnenschiffe
Laut Aktionsplan soll unter anderem eine hafenweite Datenaustauschplattform entwickelt werden, die allen Beteiligten Informationen in Echtzeit liefert. Mit dem Barge Traffic System (BTS) steht zwar bereits ein Tool für das effiziente Be- und Entladen von Containern zur Verfügung. Nach einem geplanten Update des Tools soll erreicht werden, dass auch die Binnenschifffahrtsunternehmen das BTS stärker nutzen und so eine engere Zusammenarbeit bei der Planung möglich wird. Ebenfalls in Arbeit ist eine zentrale Binnenschiffsplanung in Kombination mit dem Barge Traffic System, bei der die Pläne für alle Containerterminals durch eine zentrale Einheit erstellt werden.
Container be- und entladen ohne Ressourcenverschwendung
Ein großes Problem derzeit ist, dass Containerschiffe für den Binnenverkehr zu kleine Volumina umschlagen. Dadurch werden Terminalressourcen nicht optimal genutzt. Durch eine Bündelung der Volumina will man hier optimieren. Bereits seit Sommer werden außerdem zusätzliche Hafenarbeiter angestellt, durch ergänzend dazu sollen die Arbeiter durch Schulungen schon früher für den Einsatz an den Containerterminals für Binnenschiffe in Frage kommen. Zusätzliche Liegeplätze für Binnenschiffe werden auch eingerichtet, um die Lage zu entspannen.
Der Aktionsplan wurde von allen beteiligten Akteuren, darunter die Terminals, Barge-Operator, Reedereien, die flämische Regierung und die Wasserstraßenbetreiber, wie die Antwerp Port Authority mitteilte. Mit der Umsetzung des Aktionsplans wird zeitnah begonnen, außerdem sollen weitere Projekte für jeden der sechs Handlungsschwerpunkte erarbeitet werden.
Quelle: Hansa Online