
Es wird zu einer Art unendlichen Geschichte: Auch wenn eigentlich bereits klar ist, dass die Elbvertiefung kommt, geht das Ringen um die umstrittene Baumaßnahme doch weiter. Die Umweltverbände stellen sich weiter gegen das Projekt, und jetzt tritt auch noch ein kleines, geflügeltes Insekt auf den Plan, das für weitere Verzögerungen sorgen könnte.
Drei Klagen waren zwischen 2012 und 2017 bereits abgewiesen worden, mit denen versucht wurde, die Fahrrinnenanpassung zu verhindern. Zuletzt entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, dass die Pläne zur Elbvertiefung zwar überarbeitet werden müssen, die Vertiefung jedoch durchgeführt werden kann.
Große Containerschiffe sollen besser in den Hamburger Hafen einlaufen können
Die Fahrrinnenanpassung ist nötig, um auch größeren Containerschiffen die Einfahrt in den Hamburger Hafen zu ermöglichen. Da die Schiffe immer größer werden, können ohne Vertiefung immer weniger Schiffe in den Hafen einlaufen, um dort ihre Container zu be- und entladen. Das wirkt sich auf die Konkurrenzfähigkeit des Hafenstandorts Hamburg aus.
Umweltverbände sind aus verschiedenen Gründen gegen die Elbvertiefung. So ist beispielsweise der WWF der Meinung, das Planfeststellungsverfahren zur Elbvertiefung überzeuge nicht. Es sei ein Rückschritt für die Natur, die Ausgleichsflächen seien ungeeignet und die Modellannahmen veraltet, heißt es in einer Erklärung des WWF.
Zu weiteren Verzögerungen bei den Baumaßnahmen für die Elbvertiefung könnte es nun dank einer seltenen Libellen-Art kommen. Umweltschützer haben mit der geschützten asiatischen Keiljungfer eine seltene Tierart in einem Entleerungsgraben gefunden und sind nun der Ansicht, dass die Libelle im Zusammenhang mit der Elbvertiefung einer artenschutzrechtlichen Konfliktanalyse unterzogen werden muss. Somit rückt eine weitere Klage gegen die Pläne für das Hamburger Großprojekt in greifbare Nähe. Ob es durch die Entdeckung der seltenen Libelle zu weiteren Verzögerungen kommen wird, ist derzeit noch offen.
Quellen: WWF, Hamburger Abendblatt, Welt