
Eigentlich ist es nur eine Kiste, doch sie hat die Transportwelt revolutioniert: der Container. Fast auf den Tag genau 50 Jahre ist es her, dass eine neue Ära am Hamburger Hafen begann, die Ära der Containerschiffe. Denn am 31. Mai 1968 legte erstmals ein Vollcontainerschiff in der Hansestadt an.
Die „American Lancer“ katapultiert den Hamburger Hafen somit in ein neues Zeitalter. Ein Jahr zuvor war schon die erste Containerbrücke gebaut worden, bereits 1966 die erste Spezialanlage für den Containerumschlag. Nach und nach rüstete man auf, um für das Be- und Entladen von Containerschiffen gerüstet zu sein. Die heutige Schifffahrt wäre ohne Container gar nicht mehr denkbar.
Doch die Umstellung auf Container war dennoch nicht ohne. Denn zum einen mussten die Häfen wie in Hamburg erst einmal entsprechend ausgestattet werden. Neben neuen Verladebrücken müssen auch neue Kräne und Förderfahrzeuge angeschafft werden. Außerdem werden von den Kais direkte Anschlüsse für die Bahn und für LKW gebaut, so werden 1974 der Elbtunnel und die Köhlbrandbrücke fertiggestellt. Auch die Reedereien müssen tief in die Tasche greifen und in neue Schiffe investieren.
TEU wird zum Standard
TEU steht für „Twenty Foot Equivalent Unit“ und beschreibt die Standardgröße für Container. Ein Standardcontainer misst 20 Fuß, also etwa sechs Meter und ist 2,5 Meter breit. Er wird zum Standardmaß in der Containerschifffahrt. Daneben gibt es noch den 40-Fuß-Container (FEU) und spezielle Kühlcontainer für Lebensmittel.
Seit der Ankunft der American Lancer in Hamburg hat sich viel getan. Die Containerschiffe können innerhalb weniger Stunden be- und entladen werden statt wie zuvor mehrere Tage im Hafen zu liegen. Und durch den Fortschritt der Technik sind die Schiffe auch immer größer geworden: Fasste die American Lancer noch 1.200 TEU, werden Schiffe Ende der 1980er bereits mit 4.500 Standardcontainern beladen. Aktuell liegt der Rekord bei 21.000 TEU, die das derzeit größte Containerschiffe, die OOCL Hong Kong fasst. Dabei ist das Schiff mit 400 Metern Länger nicht einmal doppelt so lang wie die 213 Meter lange American Lancer.
Quelle: NDR.de