
Autonomes Fahren und Drohnen sind derzeit in aller Munde. Und dennoch: Wer LKW-Fahrer ist, hat derzeit gute Jobaussichten. Denn fähige Kraftfahrer werden händeringend gesucht. Ohne LKWs geht in der Logistik nichts, und somit sind auch Fahrer gefragt. Wie die Agentur für Arbeit in Nordrhein-Westfalen 2017 mitteilte, gab es im vergangenen Jahr rund 3.700 offene Stellen und damit rund 2.000 mehr als vier Jahre zuvor. In anderen Teilen Deutschlands sind ebenfalls Stellen zu besetzen.
Marcus Hover vom Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW geht dabei von einer großen Dunkelziffer und viermal so vielen unbesetzten Stellen aus. Der Grund für den Fahrermangel ist, dass der Bedarf jährlich steigt. Aufgrund der guten Konjunktur und des wachsenden Internet-Handels werden auch beim Transport mehr Kapazitäten benötigt. Hinzu kommt, dass durch viele Staus die Kapazitäten verloren gehen.
Aktiv gegen den LKW-Fahrermangel
Gegen den Fahrermangel angehen will der Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure ELVIS. In Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart arbeitet der Verbund derzeit einen Maßnahmenkatalog, der Unternehmen dabei helfen soll, schneller und verlässlicher neue Fahrer zu finden und diese auch längerfristig an ihr Unternehmen zu binden. Christine Platt, Prokuristin bei ELVIS erklärt:
„Qualifiziertes Fahrpersonal ist inzwischen ein rares Gut. Diese Situation wird sich in absehbarer Zeit nicht entspannen. Daher ist es umso wichtiger, die Weichen für die Zukunft zu stellen und Vorkehrungen zu treffen.“
Der Maßnahmenkatalog, den ELVIS und die Uni Stuttgart erarbeiten, soll den Mitgliedern des Verbunds helfen, die passenden Maßnahmen zu finden und sie bei der Umsetzung unterstützen, um geeignete LKW-Fahrer zu finden. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Zufriedenheit der Fahrer. Eine Befragung unter Personalleitern und Geschäftsführern lässt bereits Schlüsse zu, welche Aspekte sich positiv in Sachen Arbeitnehmerfindung und -bindung auswirken. Dazu zählen neben einer guten Öffentlichkeitsarbeit vor allem Weiterbildungsmöglichkeiten, geldwerte Vorteile, Vermittlung von Wohnraum, das Einbeziehen der Fahrer bei der Lkw-Ausstattung, das Angebot gesundheitsfördernder Maßnahmen, persönliche Wertschätzung sowie der Einsatz eines Fahrerbetreuers.
Quellen: RP Online, verkehrsrundschau.de
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