
Nicht nur auf den Straßen sorgen Dieselfahrverbote und Umweltplaketten für reichlich Furore. Auch auf den Wasserstraßen werden neue Umweltvorschriften zu Herausforderungen für die Schifffahrtindustrie und Reedereien. Die Bestimmungen der International Maritime Organisation (IMO) besagen, dass ab dem 1. Januar 2020 Schiffe nur noch Treibstoff nutzen dürfen, dessen Schwefelgehalt unter 0,5 Prozent liegt. Bisher waren 3,5 Prozent die Grenze.
Alternativ können Abgase auch vom Schwefel gereinigt werden, doch auch das ist nicht ohne Weiteres zu bewerkstelligen. Denn dafür müssen spezielle Abgasfilter eingebaut werden. Die Reduktion von Schwefel in den Abgasen der Schiffe ist jedoch nicht die einzige Herausforderung. Auch die Reduzierung des CO2-Ausstoßes steht auf der Agenda. Bis 2050 sollen die CO2-Emissionen von Schiffen um die Hälfte gesenkt werden.
Für beide Herausforderungen müssen Lösungen her. Ab Mitte 2019 muss ein regelkonformer Treibstoff überall verfügbar sein. Hierbei ist auch die Mineralölindustrie in der Verantwortung, denn die muss den Treibstoff zur Verfügung stellen. Noch keine Angaben gibt es zum Kraftstoff-Preis, dem wesentlichen Kostenfaktor für die Reedereien. Man darf jedoch davon ausgehen, dass die Preise für die Schifffahrt steigen werden.
Fortschritte bei CO2-Emissionen sind noch nicht genug
Bei den CO2-Emissionen gibt es zwar schon große Fortschritte, bis zum eigentlichen Ziel ist es jedoch noch ein weiter Weg. Hier sind die Hersteller der Motoren gefordert. Um das Ziel zu erreichen, müssen verschiedene Technologien wie Batteriebetrieb und Motoren, die mit verflüssigtem Erdgas (LNG) laufen, parallel entwickelt werden, um den engen Zeitrahmen halten zu können. Produktmanager Frank Starke von Caterpillar meint dazu:
„Wir wissen noch nicht, welche Technologie uns für mehr Umweltschutz am besten voranbringt. Motoren können Wasserstoff verbrennen, die Sicherheit und die Logistik sind hier jedoch die Herausforderungen.“
Es gibt also viel zu tun, um Green Shipping umzusetzen und die Schifffahrt umweltfreundlicher zu machen. Mit Aufwendungen von über 250 Milliarden Dollar (215 Milliarden Euro) rechnen die Reedereien für die Jahre 2019 bis 2023.
Quelle: verkehrsrundschau.de