
Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema in der Logistik. Das EU-Horizon 2020 Projekt NexTrust, das jetzt abgeschlossen wurde, kommt zu einem Ergebnis, das Nachhaltigkeit gleich auf mehreren Ebenen fördert. Die Ergebnisse des Pilotprojekts hat die Normierungsorganisation GS1 Germany jetzt in einem Konzept für ein kartellrechtskonformes Kooperationsmodell verarbeitet.
Das Ziel des NexTrust Projektes war es, Leerfahrten bei der Abholung und Anlieferung von Paletten zu vermeiden. Die Antwort darauf scheint zunächst denkbar einfach: Man bindet Leerguttransporte in die Warenlogistik ein. So wäre es möglich, jede vierte Leerfahrt von der Straße zu holen. Das entlastet nicht nur den Straßenverkehr, sondern auch noch die Umwelt, denn so könnten über 30 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden. Und für die beteiligten Unternehmen wären Kosteneinsparungen von bis zu 30 Prozent drin.
Die aktuelle Situation stellt sich folgendermaßen dar: Es gibt keine terminliche Koordination zwischen der Abholung von Leergut und der Lieferung von Waren. Leere Ladungsträger werden vom Poolingprovider zum Verlader gebracht, der LKW fährt dann leer zur nächsten Abholung. Der Spediteur fährt nach dem Abladen seiner Ware ebenfalls leer bis zum nächsten Kunden. Solche Leerfahrten könnten jedoch vermieden werden, mit Hilfe von Kooperationen.
Kooperationen für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik
Dafür ist natürlich ein gut durchdachtes Kooperationssystem zwischen Verladern, Händlern und Spediteuren notwendig. Getestet wurde dies ebenfalls im Rahmen des EU Förderprojekts NexTrust. Das auf Basis von NexTrust entwickelte Geschäftsmodell funktioniert mit Hilfe von Treuhändern. Diese sogenannten Trustees sollen Rahmenbedingungen schaffen, die für alle Beteiligten gesetzeskonform und kartellrechtlich einwandfrei sind. Diese Trustees analysieren und koordinieren auch die Informationen und legen fest, welche davon zwischen den Partnern kommuniziert werden könnten und welche so sensibel sind, dass darüber keine Kommunikation stattfindet.
Das NexTrust Projekt hat 31 Partner zusammengebracht, die entland der gesamten Supply Chain miteinander kooperieren und die Logistik effizienter gestalten sollten. Federführend war GS1 Germany, zu den Partnern gehörten unter anderem die Pooling-Anbieter Chep und Pooling Partners, auf Händlerseite Edeka, dm, Henkel und Mars sowie Fiege auf Seite der Speditionen.
Quellen: NexTrust, Logistik Heute