
Eine Havarie ist immer eine unschöne Sache. Umso schlimmer wird sie, wenn das havarierte Containerschiff auch noch Gefahrgut geladen hat, wie im Falle der MSC Zoe, die in der Nacht auf den 2. Januar 2019 auf der Fahrt von Antwerpen nach Bremerhaven 281 Container verlor. Maximal drei davon enthalten Gefahrgut wie toxische Peroxide in Pulverform.
Die MSC Zoe ist eines der größten Containerschiffe der Welt, sie hatte rund 8.000 Container geladen. Bei stürmischer See gingen 281 davon an zwei Positionen über Bord. Die Container werden nun unter anderem per Sonar geortet. Die Mehrzahl der Container wurde in niederländischen Inseln angespült. Rund 20 der verlorenen Container sind bislang in deutschen Gewässern gesichtet worden. Sie konnten jedoch noch nicht geborgen werden, da die Wetterverhältnisse mit Sturm und hohem Seegang das nicht zulassen. Bis die verlorene Ladung vollständig geborgen ist, werden voraussichtlich noch Wochen vergehen.
Die Schäden sind bislang noch nicht abzusehen, denn nicht nur die Gefahrgut-Container richten Schaden an. So wurden beispielweise auf Borkum Ladungsreste wie Fernseher, Fahrradteile und Spielzeug angeschwemmt. Die Fischer befürchten, dass ihre Netze durch scharfkantige Gegenstände kaputt gehen könnten. Außerdem können sich Netze und Fanggeschirre in Containern verhaken, die am Meeresgrund liegen. Im schlimmsten Fall kann ein Schiff dadurch kentern.
Auch die Kollisionsgefahr mit herumtreibenden Containern ist sehr hoch. Schwimmt ein Container nur knapp unter der Wasseroberfläche, kann er vom Radar der Schiffe der Kutter- und Küstenfischer nicht geortet werden.
Restliche Container werden in Bremerhaven entladen
Die Reederei MSC, der das Containerschiff gehört, teilte inzwischen mit, für die vollen Kosten für die Reinigung zu tragen. Die MSC Zoe liegt inzwischen in Bremerhaven, dort werden die verbliebenen Container nun entladen. Auch das dürfte etwas Zeit in Anspruch nehmen, da sich einige Container verkeilt haben.
Quellen: tagesschau.de, tagesspiegel.de, butenunbinnen.de