
Die Logistik-Welt ist im Wandel – bereits beim Deutschen Logistik-Kongress 2017 war das Motto „Den Wandel gestalten“, in den Folgejahren stand die Veranstaltung immer unter einem Motto, das mit der Digitalisierung zu tun hatte. Und dennoch hat die Logistik genau in diesem Bereich Nachholbedarf.
Das ist das Ergebnis einer Studie des Branchenverbands BITKOM. 79 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass die Digitalisierung sie vor große Herausforderungen stellt. Noch häufiger als Herausforderung genannt wurden lediglich Energiepreise (91 Prozent) und Mautgebühren (80 Prozent). Somit liegt die Digitalisierung sogar noch vor hohen Personalkosten (72 Prozent) und dem Fachkräftemangel (70 Prozent).
Die Vorteile, die digitale Technologien der Logistik bieten, sind den befragten Unternehmen jedoch durchaus klar: 92 Prozent sehen Vorteile bei der Beschleunigung des Transports, 85 Prozent bei sinkenden Logistikkosten und 79 Prozent bei weniger anfälligen Transportketten.
Im Lager setzen heute schon viele Unternehmen auf digitale Technologien. Warehouse Management Systeme werden beispielsweise von 80 Prozent der befragten Unternehmen eingesetzt oder sind derzeit in Planung, 72 Prozent nutzen Sensortechnologien wie beispielsweise RFID-Chips und gut die Hälfte (54 Prozent bzw. 53 Prozent)) setzt bereits auf elektronische Frachtbegleitdokumente oder hat Tablet und Smartphones statt Zettel und Klemmbrett im Einsatz. Dr. Bernhard Rohleder, BITKOM-Hauptgeschäftsführer, erklärt:
Vor allem Technologien, die schon einige Jahre auf dem Markt sind, sind in den Lagerhallen im Praxiseinsatz.
Rohleder erklärt weiter, dass ein großes Interesse an elektronischen Frachtbegleitdokumenten besteht, jedoch die Logistiker durch die Politik bzw. die Gesetzgebung ausgebremst wird. Denn die verlangt immer noch, schwere Aktenordner mit Formularen in Papierform mitzuführen. Rohleder fordert die Abschaffung der Frachtpapiere, die in seinen Augen durch den elektronischen Frachtbrief ersetzt werden sollten.
Digitalkompetenz für Logistiker
Neuere digitale Technologien wie künstliche Intelligenz, Blockchain, Drohnen oder 3D-Druck werden hingegen noch kaum in der Logistik genutzt. Und das, obwohl sie großes Potential haben, die gesamte Branche zu verändern. Für die Zukunft sieht Rohleder Digitalkompetenz als wichtiges Element bei der Aus- und Weiterbildung in der Logistik.
Quellen: Logistik Watchblog, it-daily.net