
Viel ist passiert in den letzten zwei Jahren, wir befinden uns in einer Phase wirtschaftlicher und politischer Unwägbarkeiten, von Brexit bis Trump, von Flüchtlingskrise bis Arbeitskräftemangel. Und das schlägt sich auch im Logistik Indikator des zweiten Quartals 2019 nieder. Obwohl in den vergangenen beiden Monaten eine leichte Erholung zu bemerken war, ist der Geschäftsklimaindikator der deutschen Logistikwirtschaft im Mai wieder gefallen.
Doch so düster, wie das im ersten Moment wirken mag, ist das Ergebnis nicht. Denn die Geschäftserwartungen für das kommende halbe Jahr verbesserten sich weiter, bereits zum dritten Mal in Folge. Allerdings schätzen die Befragten die aktuelle Situation weniger positiv ein – hier sank der Indikator auf 109,7 Punkte und erreicht damit den niedrigsten Wert seit Dezember 2016.
Wie der BVL-Vorsitzende Robert Blackburn in seinem Kommentar berichtet, ist die Lage besser als die Stimmung: Gefüllte Auftragsbücher und rund 800.000 offene Stellen zeugen davon, dass es der Logistik nicht so schlecht geht, wie die Stimmung vermuten lässt. Doch natürlich machen sich die Unsicherheiten, beispielsweise in Bezug auf den Brexit, bemerkbar. Außerdem liegt nach zehn Jahren Wachstum und Boom der Branche die Messlatte auch entsprechend hoch.
Optimistischerer Blick in die Zukunft der Logistik
Die Logistikdienstleister beurteilten ihre Situation im Mai weniger positiv, was sich mit 106.9 Punkten im Indikator niederschlägt. Dieser Wert ist so niedrig, wie seit Februar 2017 nicht mehr. Allerdings blickt mal wieder etwas optimistischer in die Zukunft, als das noch in den Vormonaten der Fall war. Bei den Logistikanwendern aus Handel und Industrie wurde die Geschäftslage weiterhin als gut eingestuft, wenngleich man hier eher skeptisch in die nahe Zukunft blickt.
Der Logistik Indikator wird vom ifo Institut im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. berechnet. Dafür werden über 4.000 Logistikdienstleister und Logistikanwender nach ihrer konjunkturellen Beurteilung von aktueller Geschäftssituation, Entwicklungen der letzten Monate und Erwartungen für die kommenden Monate befragt.
Quelle. BVL.de