
Nicht „höher, schneller, weiter“ sondern „groß, größer, am größten“ – das sind die Superlative der Containerschiffe. Das derzeit größte seiner Art legt am 19. August 2019 in Bremerhaven an. Die MSV Gülsün wurde im Juli erst von einer südkoreanischen Werft an die Reederei MSC ausgeliefert, nach seiner Jungfernfahrt macht der Container-Riese nun Halt in Bremerhaven. Auf seiner weiteren Reise fährt es mehrere Häfen bis Kaliningrad an, bevor es nach China zurückkehrt.
Auf einer Länge von 400 Metern und einer Breite von 61,5 Metern kann der riesige Frachter 23.756 Standardcontainer (TEU) laden, darunter 2.000 Kühlcontainer. Damit können auf der MSC Gülsün mehr Container transportiert werden als auf dem bislang größten Containerschiff, auf dem 23.000 TEU Platz fanden. An Bord hat das Schiff Konsumgüter.
Wie die Reederei mitteilte, sollte bis 2020 zehn Schwesterschiffe in den Dienst gestellt werden, fünf davon gleich groß wie die MSC Gülsün, die anderen fünf können 100 TEU weniger laden. Die Schiffe seien dank eines neuen Designs besonders energieeffizient. Wie MSC weiter mitteilt, konnte man zwischen 2015 und 2018 die CO2-Emissionen pro Tonne Fracht bereits um 13 Prozent minimieren. Somit ist die Verringerung, die bis 2030 erreicht werden muss, bereits heute erreicht.
Immer größere Containerschiffe nicht gern gesehen
In Europa hingegen werden mehr und mehr Stimmen gegen immer größere Containerschiffe laut. Denn die Fracht-Riesen bräuchten tiefere und breitere Fahrrinnen und größere Kaianlagen, was nicht nur aus Umweltschutz-Gründen ein heikles Thema ist, sondern auch große Investitionen nach sich ziehen würde. So werden von Verbänden EU-weite Auflagen gefordert, dass Schiffe, die größer sind als die derzeitige Flotte, keine europäischen Häfen mehr anlaufen dürfen.
Quellen: Handelsblatt, MSC