„Automatische Aktivitäts- und Kontexterkennung zur Analyse des Kommissionierprozesses“ – so lautet der Titel der Dissertation von Dr.-Ing. Sascha Feldhorst, mit der er den Wissenschaftspreis Logistik 2019 gewann. Der Preis wurde auf dem Gala-Abend beim Deutschen Logistik Kongress im Oktober 2019 in Berlin verliehen.
Für seine Dissertation stattete Feldhorst Lagermitarbeiter mit Sensoren aus und zeichnete ihre Arbeit auf Kamera auf. So entwickelte er eine automatische Aktivitäts- und Kontexterkennung, die auf Kommissionierprozesse zugeschnitten ist. Die erhaltenen Daten analyisierte er und entwickelte daraus heruistische Methoden, um die Bedeutung jeder einzelnen Aktivität für den Kommissionierprozess zu messen.
Auf diese Art und Weise kommt er Faktoren auf die Spur, die für Verzögerungen bei der Arbeit sorgen oder die Mitarbeiter unnötig belasten. Ziel ist es, den Prozess des Kommissionierens effizienter zu gestalten. Feldhorst erklärt, dass viele Kommissiornierprozesse über zehn Prozent schneller und kostengünstiger ablaufen können.
Von der Dissertation zum Start-up
Die Dissertation soll jedoch keine theoretische Arbeit bleiben. Sie wird umgesetzt im Start-up Motion Miners, das Sascha Feldhorst 2017 gemeinsam mit zwei Kommilitonen gegründet hat. Sie gehen an den Start mit einem Produkt zur automatisierten Analyse manueller Arbeitsprozesse mit Hilfe von Sensoren und Machine Learning-Algorithmen, erklärt Prof. Michael ten Hompel, Leiter des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik (IML), der die Doktorarbeit betreute.
Der Juryvorsitzende Prof. Wolfgang Kersten, Institutsleiter am Institut für Logistik und Unternehmensführung der Technischen Universität Hamburg begründet die Entscheidung der Jury:
Unser Preisträger leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der manuellen Arbeit insgesamt. Die Tatsache, dass er das von ihm entwickelte Verfahren unter dem Dach der von ihm mitgegründeten MotionMiner GmbH sehr erfolgreich in der Praxis zur Anwendung bringt, ist ein beeindruckender Nachweis für die hohe Relevanz seiner Methode und Erkenntnisse.
Der Preisträger und das betreuende Institut erhalten mit dem Wissenschaftspreis Logistik jeweils 5.000,- Euro.
Quelle: BVL.de