
Rund eineinhalb Jahre ist es her, dass das Containerschiff MSC Zoe auf dem Weg von China nach Bremerhaven vor der Küste von Ameland und Borkum havariert ist. Dabei gingen 342 Container über Bord. Jetzt hat die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) in Hamburg ihren Abschlussbericht zur Havarie der MSC Zoe vorgelegt.
Aus dem Bericht geht hervor, dass die Container bei einer Windstärke von 10 und den 6,5 Meter hohen Wellen einer enormen Krafteinwirkung ausgesetzt waren und so ins Rollen gerieten und schließlich von Bord fielen. Die Experten der BSU gaben an, dass die hohe Stabilität des Schiffes sich negativ ausgewirkt habe. Demnach ist das Aufrichtvermögen des Containerriesen durch „kurze Phasen des Rollens und die ruckartige Rückkehr in die Ausgangslage gekennzeichnet“ gewesen, erklärt Ulf Kaspera, Direktor der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung. Unter Rollen versteht man das Schaukeln eines Schiffes um die eigene Längsachse nach rechts und links.
Obwohl die Container den Vorschriften gemäß verstaut und gesichert waren, hielten sie den außerordentlichen Belastungen, die durch den hohen Seegang entstanden, nicht mehr stand, stürzten ein und gingen schließlich über Bord.
Regeln für Schiffssicherheit sind unzureichend
Da die Havarie trotz regelkonformer Sicherung passieren konnte, wird klar, dass große Containerschiffe eine gewisse Gefahr bergen. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies erklärte, dass bis heute nicht alle Container geborgen werden konnten. Er kritisiert auch die internationalen Regeln der Schiffssicherheit:
Für die ganz großen Containerschiffe muss untersucht werden, ob sie nicht viel größeren Belastungen ausgesetzt werden als bisher angenommen und ob das Laschen, also die Sicherung der Container an Bord, ganz anders aussehen muss.
Auch Ulf Kaspera sieht die zunehmende Gefahr durch die ganz großen Containerschiffe. Da jedoch die Regeln für Schiffssicherheit international seien, könne sich das Bundesministerium für Verkehr derzeit nur für eine Verbesserung dieser Regelungen einsetzen.
Quellen: hamburg.de, NDR