
Bei drei der großen deutschen Seehäfen – Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven – wird derzeit über eine Kooperation der Terminalbetreiber verhandelt. Das berichtet der Norddeutsche Rundfunk. Die Terminalbetreiber HHLA und Eurogate wollen zukünftig zusammenarbeiten. Grund dafür ist laut Medienberichten der Druck durch den internationalen Markt, der durch die Corona-Pandemie weiter zunimmt.
Noch sind die Gespräche in einem sehr frühen Stadium, berichtet der NDR unter Berufung auf die HHLA. Die beiden Terminal-Betreiber HHLA und Eurogate besprechen dabei eine Zusammenarbeit in der Deutschen Bucht. Im Hamburger Hafen ist die HHLA der Marktführer, Eurogate hingegen in Bremerhaven, außerdem betreibt Eurogate den JadeWeserPort in Wilhelmshaven sowie ein Terminal in Hamburg.
Gemeinsam stark statt Konkurrenzdruck
Vorteile hätte eine solche Kooperation einige: Zum einen könnten Synergien der HHLA helfen, weniger teuer zu arbeiten, Eurogate könnte wachsen. Auch die Verhandlungsposition der Terminal-Betreiber gegenüber den Reedern würde gestärkt, ebenso die Position gegenüber der Konkurrenz in Rotterdam und Antwerpen. Bei den Terminal-Betreibern erhofft man sich durch eine solche Zusammenarbeit, die Einnahmen wieder steigern zu können. Denn während in Rotterdam und Antwerpen die Einnahmen gestiegen sind, fallen sie bei den deutschen Betreibern.
Einen Strich durch die Rechnung machen könnten jedoch die Kartellbehörden. Denn wenn aus der Kooperation möglicherweise eine Fusion würde, entstünde eine Art Monopol der Terminalbetreiber an der deutschen Nordsee. Und darüber wären die Kartellbehörden sicherlich weniger erfreut. Noch steckt das alles jedoch in den Kinderschuhen. Was aus den Gesprächen über eine Zusammenarbeit von HHLA und Eurogate wird, lässt sich derzeit schlecht abschätzen.
Quellen: NDR, verkehrsrundschau, Manager Magazin