Am 7. September 2020 ist die Peking wieder in ihren Heimathafen Hamburg zurückgekehrt. Der Viermastbark, der 1911 vom Stapel lief, erreichte mit dem Abendhochwasser wie geplant die Elbphilharmonie. Nun liegt sie für die kommenden drei Jahre am südlichen Elbufer, bevor sie ihren endgültigen Liegeplatz gegenüber der Elphi erhält. Dort wird die Peking das Aushängeschild des geplanten Hafenmuseums am Kleinen Grasbrook.
1911 lief der Viermaster bei Blohm & Voss vom Stapel. Die Peking gehört zu den Flying P-Linern, die nicht nur für ihre Geschwindigkeit, sondern auch für ihre Sicherheit bekannt waren. Ganze 34 Mal segelte das Schiff um Kap Hoorn. Weltweit existieren nur noch vier dieser Schiffe der Reederei F.Laeisz. Mit 115 Metern Länge und 15 Metern Breite war die Peking damals eines der größten Segelschiffe der Welt. Der Frachtsegler konnte 5.300 Tonnen Ladung transportieren.
Die bewegte Geschichte eines Frachtseglers
Die Peking hat eine bewegte Geschichte: Zunächst wurde sie für den Salpeter-Handel mit Chile eingesetzt und wurde bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs dort festgesetzt. Nach Kriegsende kam der Viermaster nach London, von dort aus als Reparationszahlung nach Italien. Die Reederei F.Laeisz kauft das Schiff von dort zurück und bringt es wieder auf Kurs zwischen Chile und Deutschland. Auf einer der 34 Umrundungen des legendären Kap Hoorn ist 1929 der Dokumentarfiler Irving McClure an Bord und filmt die spektakuläre Umrundung des Kaps unter extrem stürmischen Bedingungen.
Durch die Wirtschaftskrise und die steigende Konkurrenz durch Dampfschiffe angeschlagen, verkauft die Reederei F.Laeisz die Peking nach England, wo sie zunächst als stationäres Schulschiff zum Einsatz kommt und dann 1974 an das New Yorker South Street Seaport Museum verkauft wird. Über 40 Jahre liegt die Peking dann auf dem East River als Museumsschiff, wo sie mehr und mehr verfällt. 2002 begannen die Verhandlungen mit dem Museum über eine Rückführung nach Hamburg. Erst im Sommer 2017 ist es endlich soweit und die nicht mehr seetaugliche Peking wird per Dockschiff nach Hamburg überführt.
Maritime Geschichte kehrt nach Hamburg zurück
Drei Jahre lang wurde der Frachtsegler jetzt in der Peterswerft in Wewelsfelth bei Brunsbüttel aufwändig restauriert. Im September 2020 tritt die Peking dann ihre vorerst letzte Reise an, von der Werft kehrt sie nach 88 Jahren in den Hamburger Hafen zurück. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) nennt dies „einen ganz großen Moment“. Brosda weiter:
Das ist maritime Geschichte, die ins Herz des Hamburger Hafens zurückkehrt. Man hat in den letzten Tagen schon in der Stadt gemerkt, wie groß die Emotionen auch der Bürgerinnen und Bürger sind.
Nach einer aufwändigen Fahrt von Wewelsfleth nach Hamburg liegt die Peking nun in ihrem Heimathafen vor Anker, wie sie das Flaggschiff des Hafenmuseums werden soll.
Quellen: NDR Nachrichten, NDR Geschichte
Bildquelle: NDR