
Eine neue europäische Strategie erfordert von den EU-Mitgliedsstaaten, dass die verschiedenen Einfuhrkontrollen an allen europäischen Eingangsstellen möglichst an einem Ort und zur selben Zeit durchgeführt werden. Der Hamburger Hafen startet daher nun ein Pilotprojekt, bei dem genau dies umgesetzt werden soll. Bisher fanden diverse Kontrollen getrennt voneinander statt, mit dem Projekt Border One Stop Shop (BOSS) soll dies nun anders werden.
In Zukunft sollen die veterinär- und lebensmittelrechtlichen Einfuhrkontrollen, die Pflanzengesundheitskontrollen, die Konformitätskontrollen sowie die Zollkontrollen gemeinsam an einem Standort durchgeführt werden, in Hamburg-Waltershof. Bereits seit April 2019 laufen die Vorprüfungen, am 2. Februar 2021 hat der Senat beschlossen, dass nun ein Realisierungskonzept erarbeitet wird. 2026 soll das Einfuhrzentrum schlussendlich eröffnet werden.
Das neue Einfuhr-Kontrollzentrum soll Modellcharakter haben und schnellere und effizientere Kontrollen durch die Behörden ermöglichen. Anna Galline, Justiz- und Verbraucherschutzsenatorin, erklärt:
BOSS ist eine große Chance für Hamburg. Wir haben das Ziel, für die Kund*innen des Hamburger Hafens durch das gemeinsame Abfertigungszentrum erhebliche Verbesserungen zu erreichen und die Kontrollen noch effizienter zu organisieren.
Nicht nur der neue Standort bietet einen Vorteil. Zur Steigerung der Effizienz sollen darüber hinaus IT-gestützte Abfertigungsprozesse beitragen. Außerdem sollen nicht nur Zeit und Kosten eingespart werden, sondern auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine Rolle.
Erleichterung für die Logistik
Für Unternehmen soll der logistische Aufwand reduziert, klimapolitische Ziele verwirklicht und die Abfertigung der Container beschleunigt werden, erklärt Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. Willen van der Schalk, Vizepräsident der Handelskammer Hamburg, sieht im Border One Stop Shop auch einen Vorteil für die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens durch die Optimierung von Verwaltungsprozessen.
Quelle: Hamburg News