
Sind potentielle Anwenderbranchen bereit für den Einsatz von Drohnen? Und wenn ja, wie bereit sind sie tatsächlich? Diesen Fragen ging die Arbeitsgemeinschaft Industrial Drone Solutions der VDMA gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) der Universität Erlangen-Nürnberg mit einer Umfrage auf den Grund. Ziel der Umfrage war es, herauszufinden, wie groß die Relevanz von Drohnenlösungen und die Erwartungshaltung in verschiedenen Anwenderbranchen ist. Bereits Ende 2020 wurde die Umfrage gestartet, jetzt sind die Ergebnisse da.
Laut den Ergebnissen der sogenannten Drone Readyness Analysis ist ein grundsätzliches Interesse an Drohnenanwendungen im B2B-Bereich ist da. Woran es noch fehlt sind konkrete Planungen diesbezüglich. Die Umfrage ergab, dass 71 Prozent aller Befragten Interesse daran haben, für das eigene Unternehmen Drohnentechnologie zu erschließen. Potential sehen die Unternehmen dabei vor allem in den Bereichen Inspektion und Vermessung sowie Inventur, aber auch für die Überwachung des Firmengeländes und allgemeine Informationserfassung. Weniger interessant scheint derzeit der Materialtransport zu sein, lediglich 18 Prozent der Befragten sehen hier Potential. Interessanterweise können sich 21 Prozent der Befragten den Drohneneinsatz für den Materialtransport vorstellen.
Interesse ja, konkrete Planungen nein
Konkrete Planungsabsichten sind noch verhalten: 42 Prozent sind aktuell nicht in der Planung oder Umsetzung für den Einsatz von Drohnen im Unternehmen. 34 Prozent planen mit Drohnen für Inspektionsanwendungen. Auch bei der Umsetzung sind die meisten noch eher zurückhaltend: 66 Prozent haben aktuell nicht geplant, ein Drohnenprojekt umzusetzen. Lediglich 15 Prozent sind in einer prototypischen Umsetzungsphase und nur neun Prozent haben Drohnen bereits in der Anwendung. Fünf Prozent haben derzeit ein Pilotprojekt zu Drohnen am Laufen.
Die größten Hinderungsgründe sind der wirtschaftliche Vorteil, der für viele (41 Prozent) nicht ersichtliche ist sowie die fehlenden Praxisbeispiele (41 Prozent). 34 Prozent sind von der unklaren Rechtslage zum Drohneneinsatz verunsichert. An der Umfrage des VDMA und der Universität Erlangen-Nürnberg hatten sich 125 Personen beteiligt, davon 18 Prozent aus dem Bereich Transport, Verkehr und Logistik.
Quelle: Verkehrsrundschau 2020 und Verkehrsrundschau 2021