
Die Transportbranche steht derzeit Kopf. Denn überall fehlen Rohstoffe, Produkte und vor allem eins: Container. Für fast jeden Transport werden Container benötigt. Gründe für die Knappheit der Container gibt es verschiedene, die sich alle zu einem großen Bild zusammenfügen. Und noch ist kein Ende der Containerkrise in Sicht.
Da wäre zum einen ein Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Nachfrage an Produkten sprunghaft gestiegen, wie Robin Jaacks von Project 44 gegenüber der Zeitschrift Capital erklärt. Die Kapazitäten der Reedereien waren nicht mehr ausreichend, um all die Waren zu transportieren.
Hinzu kamen dann noch zahlreiche Staus wie der Suezkanal oder in Häfen wie Long Beach, Kalifornien und China. Schiffe müssen seit einiger Zeit oft tagelang warten, bis die Container be- und entladen werden können. So lange liegen sie im Hafen und die Container sind blockiert. Blockiert sind auch viele Container, die in den USA festhängen. Denn die USA importieren zwar viele Waren, es wird jedoch kaum etwas exportiert. Von den leeren Containern verlässt daher nur ein Bruchteil die USA wieder, denn niemand will sie leer zurückschicken. Robin Jaacks nennt die USA daher ein schwarzes Loch für Container.
Containerkrise zieht weltweite Kreise
Die Auswirkungen der Containerkrise bekommen fast alle zu spüren. Denn es gibt nicht nur Lieferengpässe, wodurch man oft lange auf bestellte Ware warten muss. Auch die Preise ziehen gewaltig an. Der Landesverband der bayerischen Transport- und Logistikunternehmen gibt an, dass sich der Preis für die Verschiffung eines Containers innerhalb des letzten Jahres verfünffacht hat. Ein Ende der Containerkrise ist derzeit noch nicht in Sicht. Experten waren anfangs davon ausgegangen, dass die Lage sich im Laufe des Jahres wieder normalisieren würde. Inzwischen wurden diese Prognosen jedoch korrigiert. Es wird davon ausgegangen, dass es noch bis mindestens Anfang 2022 dauern wird, bis die Lieferketten sich normalisieren.
Quellen: tagesschau.de, br.de, Capital