
Auf dem Deutschen Logistik-Kongress 2021 wurde die Open Logistics Foundation gegründet. Dabei handelt es sich um eine gemeinnützige Stiftung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Digitalisierung in der Logistik und im Supply Chain Management auf Basis von Open Source voranzutreiben. Logistische Prozesse sollen so vereinfacht werden. Gründungsmitglieder sind die Logistik-Dienstleister Dachser, DB Schenker, Rhenus und der Duisburger Hafen duisport.
Der Fokus der Stiftung liegt auf dem Betrieb der Open Source-Plattform „Open Logistics Repository“. Die technische Plattform stellt Soft- und Hardware, Schnittstellen und Referenzimplementierungen unter einer freien Lizenz zur Verfügung. Alle Tools und Komponenten sollen kostenfrei für kommerzielle Anwendungen zur Verfügung gestellt werden, um eine möglichst breite Akzeptanz zu schaffen. Unternehmen können auf dieser Basis eigene Plattformen schaffen oder erweitern, aber auch neue Produkte und Geschäftsmodelle schneller aufsetzen.
Eine Initiative wie diese ist bisher einmalig in der Logistik, wie es in der Mitteilung der Stiftungsgründer heißt. Damit will man auch eine Vorreiterrolle beim Thema Open Source einnehmen. In der Erklärung heißt es dazu:
Die Digitalisierung der Logistik kann nur gemeinsam vorangebracht werden. Deshalb ist Open Source ein wichtiger Erfolgsfaktor für die gesamte Logistikbranche und zugleich ein Treiber für einheitliche Prozesse in digitalen Wertschöpfungsketten. Wir betrachten die Gründung der Open Logistics Foundation als ersten Schritt auf dem Weg in eine Plattformökonomie, die auf europäischen Rechtsnormen und Werten aufbaut. Sie ist ein Anfang und gleichermaßen ein Appell an die Logistik, Technologie und Prozesse zusammen zu denken und sich aktiv an der Open-Source-Community zu beteiligen.
Open Source soll in der Logistik verankert werden
Als nächste Schritte nennen die Gründer der Open Logistics Foundation das Verankern von Open Source in der Logistik und das Schaffen von Strukturen für die Arbeit mit entsprechender Hard- und Software. Man sei auch offen für neue Mitglieder aus allen Bereichen der Logistik. Im Förderverein wollen zukünftig viele Unternehmen mitwirken, darunter AEB, BLG Logistics Group, GS1 Germany, Lobster Logistics Cloud und die Bochumer Setlog Holding. Auch die Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung ist laut der Mitteilung mit an Bord.
Im kommenden Jahr soll die Plattform aufgebaut werden. Bereits bei der Gründung wurden Open Source-Projekte benannt, beispielsweise der erste Open Source-eFrachtbrief (eCMR) oder Implementierungen für den ePalettenschein sowie die FTS-Schnittstelle VDA 5050. Weitere Entwicklungen aus der Community sollen folgen.
Quellen: logistik heute, DVZ