Auf dem Deutschen Logistik-Kongress 2021 wurde auch der Deutsche Logistik-Preis 2021 verliehen. Als Sieger ging erstmals eine Bahngesellschaft hervor. Die DB Cargo konnte gemeinsam mit gemeinsam mit LogServ und CargoServ, den beiden Tochtergesellschaften der Steel Division der voestalpine AG die Jury überzeugen und den begehrten Preis für das sogenannte Bayern-Shuttle gewinnen.
Beim Deutschen Logistik-Preis geht es vor allem um Innovation. Und das gelingt der DB Cargo mit dem Bayern-Shuttle, indem die Schnelligkeit von Ganzzügen mit der Flexibilität von Einzelwagen kombiniert wird. Mit dem Bayern-Shuttle werden die bayerische Automobilindustrie und ihre Zulieferer klimafreundlich mit Stahl aus Linz von voestalpine versorgt. Wenn der Stahl abgeladen ist, wird stattdessen hochwertiger Stahlschrott geladen, der dann wiederum von den Automobilherstellern und ihren Zulieferern ins Stahlwerk nach Linz transportiert wird.
Über eine halbe Million Tonnen wird auf diese Art pro Jahr transportiert. So entsteht kein Leerlauf auf den Zügen. Außerdem leistet das Shuttle durch die Kombination von Stahlversorgung und Schrottentsorgung einen umweltfreundlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Grund genug für die Jury, dem Projekt den Deutschen Logistik-Preis 2021 zu verleihen. Dazu heißt es von Jury-Mitglied Matthias Wissmann:
Das Konsortium um DB Cargo hat unternehmensübergreifend gehandelt und es geschafft, Leerläufe, Zeit, Equipment, Ressourcen und Kosten zu sparen. Hier zeigt die Bahn, was Bahn an Logistik kann.
Thomas Wimmer, Vorsitzender der Bundesvereinigung Logistik erklärt, dass die Verknüpfung von Ganzzügen mit Einzelwagen-Vorteilen deutlich komplexer ist, als es zunächst klingt. Die Bahn habe dafür ganz neue Prinzipien umgesetzt. Aus einem Ganzzug werden mehrere Endkunden bedient, der Transportbedarf ist schwankend und schwer prognostizierbar – und dennoch scheint es beim Bayern-Shuttle zu funktionieren. Dabei ist laut Wimmer auch die massive Zeitersparnis beeindruckend.
Preis zeigt die Innovationskraft des Schienengüterverkehrs
Bei der DB Cargo freut man sich natürlich über den Preis. Katja Sander, Vice President Metals bei DB Cargo erklärt:
Zum ersten Mal gewinnt ein Logistikkonzept auf der Schiene den begehrten Deutschen Logistik-Preis. Das ist ein klares Signal für die Innovationskraft des Schienengüterverkehrs und ein Beweis für die gute Zusammenarbeit der an diesem Konzept beteiligten Partner.
Anders als normalerweise, gibt es beim Bayern-Shuttle keinen Fahrerwechseln am Grenzübergang, der Zug fährt grenzüberschreitend mit einer Lokomotive durch. Außerdem leistet das Shuttle einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz, weil es keinerlei Leerläufe gibt und auf der Schiene weniger CO2 ausgestoßen wird als beim Transport mit LKW. Darüber hinaus wird CO2-freier Bahnstrom genutzt. Das Konzept des Bayner-Shuttle soll in Zukunft auch auf andere Kunden übertragen werden.
Die BVL zeichnet mit dem Deutschen Logistik-Preis Logistik-Konzepte aus, die bereits in der Praxis realisiert sind. Dabei steht immer die Innovation im Fokus. In den vergangenen Jahren konnten sich folgende Preisträger über die Auszeichnung freuen:
• dm drogerie-markt (2020)
• BMW Group (2019)
• Kommunikation Sachsen AG – KOMSA gemeinsam mit der LogistikPlan GmbH (2018)
• Bosch (2017)
• AGCO gemeinsam mit dem Kooperationspartner 4flow (2016)
Quellen: BVL, eurotransport