
Lieferengpässe sind in Deutschland schon seit einiger Zeit an der Tagesordnung. Autohersteller beklagen den Chipmangel, Verbraucher warten überdurchschnittlich lange auf Produkte wie Fahrräder oder Spielekonsolen und auch in den Supermärkten sind nicht immer alle Produkte verfügbar. Doch durch Omikron könnte sich die Situation noch verschärfen. Davor warnt jetzt der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL).
Sollte es tatsächlich zu einer fünften Welle aufgrund der sich schnell ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus kommen, so drohen jedoch weitere Lieferengpässe. Die BGL sieht sogar die Versorgungssicherheit gefährdet. Denn es fehlen ohnehin 60.000 bis 80.000 Berufskraftfahrer. Wenn nun durch Omikron auch noch Fahrer ausfallen, kann es passieren, dass nicht alle Lieferketten aufrechterhalten werden können, heißt es vom Logistikverband BGL. BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhard erklärt dazu:
Wir sollten eigentlich genug Lehren aus den ersten Corona-Wellen gezogen haben, um in der fünften Welle rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen. Wir müssen gewappnet sein, um kurzfristig auf die Situation reagieren zu können.
Logistik muss Transportaufträge priorisieren
Weiter erklärt Engelhard, dass eine Priorisierung von Transportaufträgen in einem solchen Fall nötig sei. Dabei soll vor allem die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sichergestellt werden, Industriegüter werden hinten angestellt. Außerdem fordert er, den Gütertransportpakt für Deutschland von 2020 zu erneuern. So sollen Lieferketten aufrecht erhalten werden und dadurch die Versorgungssicherheit für Deutschland sichergestellt sein.
In der Politik scheint man sich der Situation bewusst zu sein. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte, dass er sich über alle aktuellen Entwicklungen informieren lasse und sich dafür einsetze, möglichen Engpässen mit aller Kraft entgegenzuwirken.
Quellen: Eurotransport, Merkur