
Hamburg ist das „Tor zur Welt“, der Hamburger Hafen der größte in Deutschland. Und dennoch fällt es schwer, mit der internationalen Konkurrenz mitzuhalten. Denn während die Häfen in Amsterdam und Rotterdam in den letzten Jahren stark zulegen konnten, ist die Entwicklung in Hamburg weniger positiv gelaufen. Eine Fusion mit den Seehäfen Bremerhaven und Wilhelmshaven ist für viele die Lösung aus diesem Dilemma.
Während der Containerumschlag in Europas größten Häfen, Amsterdam und Rotterdam, seit 2010 um rund 40 Prozent stieg, konnte Hamburg nur einen Anstieg von 17 Prozent verzeichnen. Damit ist man längst nicht mehr auf Augenhöhe mit den beiden niederländischen Häfen. Auch europaweit gesehen, sieht es ähnlich aus: Die Im- und Exporte in der Europäischen Union lagen 2021 rund 30 Prozent über dem Niveau von 2005. Hamburg hingegen liegt nur minimal über den Werten von 2005, konnte diesen Aufschwung im Containerumschlag also nicht für sich nutzen.
Hamburger Hafen oft außen vor
Grund dafür ist nicht, wie man vielleicht meinen möchte, die Corona-Pandemie, die alle Häfen gleichermaßen betrifft. Vielmehr sind es Entscheidungen der Reedereien für bestimmte Routen – und hier wird Hamburg oft ausgeklammert. Denn die Hansestadt kämpft mit strukturellen Problemen wie beispielsweise LKW-Staus oder die nicht optimale Automatisierung. Deshalb wird schon seit Längerem von Experten gefordert, dass der Hamburger Hafen enger mit den Nordseehäfen in Bremerhaven und Wilhelmshaven zusammenwachsen sollte. Denn auch dort gibt es Optimierungspotential. Der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven beispielsweise schöpft sein Potential für den Containerumschlag längst nicht aus, dabei könnten die großen Containerschiffe sich den langen Anfahrtsweg durch die Elbe bis nach Hamburg sparen.
Verhandlungen zwischen den Hafenbetreibern HHLA und Eurogate über eine Fusion laufen bereits seit 2020, bislang jedoch ohne Ergebnis. Viele Fragen sind noch offen, entscheidende Fragen. Erst wenn diese beantwortet sind, kann eine Fusion der drei Häfen vonstatten gehen.
Quellen: Manager Magazin, Welt