
Auch wenn der Krieg in der Ukraine einige Kilometer von uns entfernt ist, machen sich erste Folgen bereits jetzt bemerkbar. Störungen in den internationalen Transportketten zeichnen sich deutlich ab. Nicht nur fallen Züge zwischen China und Europa aus, auch der eingeschränkte Flugverkehr ist für die Transportketten spürbar. Zudem wurden von vielen Reedereien Buchungsstopps verhängt für Waren, die nach Russland geliefert werden soll.
Als die Jahreszahlen für 2021 für den Hamburger Hafen vorgestellt wurden, war die Freude über die leicht positive Entwicklung etwas gedämpft. Denn erste Störungen der internationalen Transportketten sind bereits jetzt spürbar. Weitergehende Ausblicke sind derzeit jedoch aktuell nicht möglich, wie auch Axel Mattern, der Vorstand der Hafen Hamburg Marketing erklärt:
Eine realistische Prognose für das laufende Jahr lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht geben, denn auch die Corona-Pandemie könnte weiterhin Einfluss auf den seeseitigen Außenhandel nehmen.
Bereits 2014, nach der Annexion der Krim durch Russland und die darauffolgenden Sanktionen, war der Warenverkehr deutlich eingebrochen. Rund 300.000 Standardcontainer weniger waren damals zwischen dem Hamburger Hafen und Russland verschickt worden. Der Containerumschlag macht jedoch nur einen kleinen Teil der Transporte nach Russland aus, weitaus größer ist der Umschlag von Massenware wie Kohle oder Holz, so Axel Mattern.
Containerschiffe verkehren auf zehn Linien zwischen dem Hamburger Hafen und Russland, sieben Linien fahren nach St. Petersburg, die anderen drei nach Kaliningrad. Aktuell gibt es noch kein Einlaufverbot für russische Schiffe in EU-Häfen, das könnte Angaben des Weser Kurier zufolge jedoch noch kommen.
Mehr Zugverbindungen zwischen Europa und China seit 2020
Seit Pandemie-Beginn vor rund zwei Jahren haben auch die Containerzugverbindungen zwischen China und Europa über die „Neue Seidenstraße“ zugenommen und an Bedeutung gewonnen. Waren es Anfang 2020 noch rund 200 Containerzüge, die den Weg über den Ural ins Land der Mitte genommen haben, sind es Anfang 2022 schon 293 wöchentliche Verbindungen gewesen. Jetzt sind alle Verbindungen in und durch die Ukraine aufgrund des Kriegsgeschehens eingestellt worden.
Quellen: Weser Kurier, welt.de