
Sie sind derzeit in aller Munde, aber gerade für die Logistik-Branche sind sie ein nicht zu unterschätzender Faktor: die Energiepreise. Denn natürlich leiden darunter nicht nur Privathaushalte und ganz besonders Pendler, sondern auch die Logistik-Branche. Gerade für Speditionen bedeuten die steigenden Energiepreise oft ernsthafte Probleme, es wird erwartet, dass es zu zahlreichen Insolvenzen kommen könnte.
Das könnte durchaus weitreichende Folgen haben, von den vielen Einzelschicksalen, die daran hängen und die natürlich nicht weniger wichtig sind, einmal abgesehen. Denn wenn es weniger Speditionen gibt, kann weniger transportiert werden und entsprechend könnte es auch zu Engpässen beispielsweise in Supermärkten kommen. Der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) e.V. warnt vor diesem Szenario und fordert die Politik auf, einzugreifen.
Ein kurzfristiger Umstieg auf eLKW ist nicht möglich, denn erstens stehen sie frühestens in ein bis zwei Jahren zu Verfügung und zweitens kommen damit auch wieder hohe Anschaffungskosten auf die Spediteure zu. Die Spritpreise sind außerdem nicht das einzige Problem der Spediteure. Zusätzlich fehlen durch den Krieg in der Ukraine noch mehr LKW-Fahrer als sowieso schon, der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. rechnet mit einem Fahrermangel von mehr als 100.000 Fahrern. Darüber hinaus sind auch die Anschaffungskosten für herkömmliche LKW gestiegen. Hinzu kommen extrem lange Lieferzeiten von teilweise bis zu 12 Monaten.
Pläne zur Entlastung der Verbraucher und der Wirtschaft
Die aktuellen Probleme der Lieferketten bleiben auch der Politik nicht verborgen. Deshalb gibt es Pläne, um Verbraucher und Wirtschaft bei den hohen Energiepreisen zu entlasten. Noch ist man sich innerhalb der Regierung nicht einig, wie genau die Entlastungen aussehen werden. Doch bis zum 16. März 2022 soll eine Einigung erzielt werden. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat einen Tank-Zuschuss vorgeschlagen, den Grünen geht dieser Vorschlag jedoch nicht weit genug. Und auch der Tankstellenverband ZTG kritisiert Lindners Vorschlag.
Kritisch betrachtet wird auch der Vorschlag, die Mehrwertsteuer zu senken. Das mag für Verbraucher eine Entlastung bringen, nicht jedoch für Unternehmen. Denn für sie ist die Mehrwertsteuer nur ein durchlaufender Posten und somit keine wirkliche Entlastung.
Quellen: Verkehrsrundschau, mann.tv, e-commerce-magazin.de