
In vielen Berufen herrscht Fachkräftemangel, der in den kommenden Jahren voraussichtlich nicht weniger wird. Auch die Logistik bekommt dies zu spüren, vor allem LKW-Fahrer fehlen in großer Zahl. Das könnte in Zukunft zu einer Wachstumsbremse und damit zu einem ernsten Problem werden. Der Bundesverband Der Mittelstand (BVMW) fordert daher, die bürokratischen und rechtlichen Hürden für Arbeitskräfte aus dem Ausland, vor allem für nicht-akademische Arbeitskräfte, zu senken, um sie schneller in den Arbeitsmarkt integrieren zu können.
Corona-bedingt kamen in den letzten zwei Jahren ohnehin weniger der dringend benötigten Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland nach Deutschland. Und für die, die kommen, sind die Hürden nach wie vor hoch. Zwar gibt es das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG), das schon ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung war, allerdings müsste hier laut Markus Jerger, dem Verbandsvorsitzenden des BVMW, deutlich nachgebessert werden. Denn vor allem für nicht-akademische Arbeitskräfte ist der bürokratische Aufwand noch zu hoch und die Verfahrensdauer zu lang.
Die Vorrangprüfung für Mängelberufe ist zwar mit dem FEG weggefallen, das heißt, dass nicht mehr geprüft wird, ob eine Fachkraft einer inländischen Fachkraft bzw. einer Fachkraft aus der EU den Arbeitsplatz wegnimmt. Allerdings hapert es immer noch bei der Anerkennung einer im Ausland erworbenen Qualifikation und bei der Gleichwertigkeit von Abschlüssen, wie Gerhard Wächter, Verbandspräsident der European Association for Training Organisations e.V. (EATO), erklärt:
Viele ausländische Bewerber entsprechen den aktuellen Regelungen nicht, obwohl sie die entsprechenden Fachkenntnisse vorweisen können. Hier müssen die Anerkennungsverfahren beschleunigt werden, sodass schneller geeignete Fachkräfte in den Arbeitsmarkt integriert werden können.
In der Logistik und in der Pflege fehlen Fachkräfte
Vor allem für Mangelberufe in der Pflege und in der Logistik gilt dies laut Wächter, also in Berufen, in denen überall gleichermaßen Arbeitskräfte gesucht werden. Während bei den zugewanderten Akademikern die Zahl in den letzten zwei Jahren relativ stabil blieb, ging die Zahl der Einwanderer ohne Hochschulabschluss zurück – dabei wären es genau diese Fachkräfte, die dringend benötigt werden.
Quellen: Verkehrsrundschau, Handelsblatt