
Bereits zweimal haben die Hafen-Mitarbeiter in Hamburg und anderen Häfen in den letzten Wochen gestreikt. Doch auch nach der fünften Verhandlungsrunde gab es noch keine Einigung zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Zentralverband deutscher Seehafenbetriebe (ZDS). Die Verhandlungen scheinen aktuell festgefahren.
Nach dem Warnstreik am 23. Juni blieben die Verhandlungen am Tag darauf ohne Ergebnisse, ebenso die Verhandlungen nach dem Wochenende am 27. Juni. Wie die ver-di-Verhandlungsführerin am Montag Abend bekannt gab, hätten beide Seiten noch nicht einmal ihren Standpunkt bekräftigt oder Einigungskorridore ausgelotet. In der 27. Kalenderwoche soll eine neue Verhandlungsrunde beginnen, mit dem Ziel und in der Hoffnung, eine Einigung zu erzielen.
In den Tarifverhandlungen geht es den Hafenmitarbeiterinnen und -mitarbeitern in erster Linie um einen Inflationsausgleich, mit dem die Gehälter an die gestiegenen Lebenshaltungskosten angepasst werden sollen. Die Positionen von ver.di und dem ZDS liegen dabei nicht einmal sonderlich weit auseinander: Die Gewerkschaft fordern eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,20 Euro bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten bzw. eine Erhöhung der jährlichen Zulagen in Vollcontainer-Betrieben um 1.200,- Euro jährlich.
Der ZDS akzeptiert die Erhöhung der Stundenlöhne, allerdings über 18 Monate und im Autoumschlag nur um 0,90 Euro. Uneins ist man sich hingegen über den Inflationsausgleich, das Angebot des ZDS liegt bei einer einmaligen Zahlung von 1.000,- Euro bzw. 500,- Euro in konventionellen Betrieben.
Keine Container be- und entladen – mehr Stau
In den Verhandlungen geht es um rund 12.000 Beschäftigte in 58 tarifgebundenen Betrieben. Bestreikt wurden die Häfen Hamburg, Emden, Bremen, Bremerhaven, Brake und Wilhelmshaven. Von den Streiks betroffen war die Containerabfertigung sowie die Be- und Entladung von Autofrachtern. Aufgrund des Streiks wurde der Stau vor den Häfen noch weiter vergrößert.
Quellen: NDR, Fink Hamburg