
Es ist ein heißer Sommer. Das merken nicht nur wir Menschen, sondern es macht sich auch in einigen Flüssen bemerkbar, in denen die Pegelstände sehr niedrig sind. Für die Binnenschifffahrt ist das durchaus ein Problem. So lagern beispielsweise am Frankfurter Osthafen derzeit rund 30 bis 40 Prozent mehr Container als üblich. Auch Industrie und Politik reagieren auf die Niedrigwasserstände und diskutierten im Spitzengespräch die niedrigen Rhein-Pegelstände und die Auswirkungen auf die Lieferketten.
Im Frankfurter Osthafen war die maximale Lagerkapazität von 3.500 Standardcontainern bereits am 26. August 2022 überschritten. Laut Contargo lagern normalerweise nur rund 1.500 bis 1.800 Container in Frankfurt. Doch der niedrige Rheinpegel macht sich hier derzeit bemerkbar. Frankfurt selbst liegt zwar am Main, der nicht vom Niedrigwasser betroffen ist. Die Container von dort sind jedoch überwiegend auf dem Weg nach Rotterdam oder Antwerpen, und dafür müssen sie auf den Rhein.
Daher versucht man nun, Container auf Züge umzubuchen und teilweise auch per LKW zu den Niederrheinterminals zu fahren, ab denen sie ihre Reise auf dem Schiff fortführen können. Die Lage entspanne sich leicht, teilte Contargo mit, jedoch sei die Kapazität weiterhin begrenzt.
Niedrigwasser stellt Logistik vor Herausforderungen
Beim Spitzengespräch zwischen Politik und Industrie war das Niedrigwasser und die damit verbundenen Herausforderungen ebenfalls ein Thema. Bundesverkehrsminister Volker Wissing erklärt:
Wir müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass wir uns langfristig aufgrund des Klimawandels immer wieder auf extreme Niedrigwasserperioden einstellen müssen. Das stellt uns schon jetzt vor große Herausforderungen, denn die Binnenschifffahrt hat eine enorme Bedeutung bei der Energieversorgung und für die Lieferketten unserer Industrie. Es ist daher wichtig, dass wir Maßnahmen, insbesondere mit Blick auf Umwelt- und Naturschutz schnellstmöglich umsetzen. Klar ist aber auch: wasserbauliche Maßnahmen können nur ein Teil der Lösung sein. Es müssen vor allem auch die Schiffe an die neuen Bedingungen angepasst werden. Daran wird langfristig kein Weg vorbeiführen.
Der Aktionsplan „Niedrigwasser Rhein“ listet diverse Punkte auf, die teilweise bereits umgesetzt werden, teilweise noch in Arbeit sind. Damit soll das Problem der niedrigen Pegelstände aktiv angegangen werden.
Quellen: Verkehrsrundschau, Verkehrsrundschau