
Wie aus dem kürzlich veröffentlichten Logistik-Indikator für das dritten Quartal 2022 hervorgeht, kühlt das Geschäftsklima in der Logistik weiter ab. Sowohl auf der Seite der Logistik-Dienstleister als auch auf der Seite von Industrie und Handel trüben sich die Perspektiven deutlich ein. Der Index fiel auf einen Wert von 87,6. Nachdem in den ersten beiden Quartalen ein Plus verzeichnet werden konnte, fiel der Index nun wieder. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 liegt er jetzt 3,3 Punkte niedriger.
Bei den Logistik-Dienstleistern sank der Klimaindikator weiter auf 88,4. Die Geschäftsperspektiven brachen ein und die Zufriedenheit nahm ebenfalls ab. Während in den vergangenen Monaten die Nachfrage dynamisch war, verlor sie diese im dritten Quartal. Dadurch empfanden viele Dienstleister die Nachfrage als zu niedrig. Da für die Zukunft auch kaum mit einer steigenden Nachfrage gerechnet wird, wirkt sich das ebenso aufs Klima aus wie wenigen anvisierten Preissteigerungen, während die Kosten natürlich weiterhin steigen.
Auf der Seite von Industrie und Handel sinkt die Zufriedenheit mit laufenden Geschäften, darüber hinaus sorgt man sich um die Geschäftsentwicklung. So kühlt auch hier der Klimaindikator ab auf 87,8 Punkte.
Schwache Konjunktur hat Auswirkungen auf die Logistik
Während Corona derzeit nur eine kleine Rolle bei den Entwicklungen spielt, ist es vor allem der Ukraine-Krieg, der Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage sowie die Erwartungen für die Zukunft hat. Dazu zählen auch die Sanktionen gegen Russland sowie das Ölembargo der EU auf russisches Erdöl über den Seeweg. So steigen die Preise für fossile Energieträger ebenso wie für Nahrungsmittel, was zu einem Anstieg der Inflation führt. So wurde die gesamte deutsche Konjunktur geschwächt, ein weiterer Rückgang ist in den kommenden Monaten zu erwarten. Das macht sich natürlich auch bei Industrie und Handel und daraus resultierend dann auch bei den Logistik-Dienstleistern deutlich und wirkt sich so auf das Geschäftsklima aus.
Der Logistik-Indikator wird vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. durchgeführt. Seit 2005 werden dafür rund 4.000 Logistiker aus dem verarbeitenden Gewerbe, Handel und von Logistikleistungen befragt. In den Gesamtindikator fließen die Antworten von Logistik-Anwendern als auch von Logistik-Anbietern mit ein.
Quelle. BVL