
Die Zahl der E-Autos wächst, und auch die Ladeinfrastruktur wird mehr und mehr ausgebaut. Doch statt neuer Anbieter auf dem Markt, bauen die etablierten Anbieter ihre Positionen aus. Das zeigt eine Analyse von Statista jetzt auf. Die Analyse wurde vom Ökostrom-Anbieter LichtBlick in Auftrag gegeben und bereits zum dritten Mal durchgeführt.
Statista hat für die Studie das Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur mit rund 47.000 Normalladepunkte und 8870 Schnellladepunkte von 3.300 Betreibern unter die Lupe genommen und ausgewertet. Daraus geht hervor, dass vor allem die bereits etablierten lokalen Anbieter den Markt beherrschen.
Dadurch ergibt sich eine Monopolstellung für die öffentliche Ladeinfrastruktur, was es Drittanbietern schwierig macht, den Einstieg in den Markt zu finden. Außerdem haben so wenige große Anbieter die Fäden in der Hand und können den Markt unter sich regeln. Markus Adam, Chefjurist bei LichtBlick kritisiert diese Monopolsituation, da sich so kein Wettbewerb unter den Ladesäulen einstellt, sondern die Monopolisten die Wettbewerbsbedingungen selbst in der Hand haben.
Monopolstellung verhindert echten Wettbewerb
Das bedeutet, dass sie nicht nur die Ladebedingungen kontrollieren können, sondern auch die Preisgestaltung. Zumeist sind die regionalen Stromanbieter diejenigen, die von der Zusammenarbeit mit dem Stromnetzbetreibern profitieren, oftmals sind es sogar Tochter- und Schwesterunternehmen. So schaffen sie es, sich häufig Marktanteile von über 60 Prozent, teilweise sogar bis zu 80 Prozent zu sichern.
Adam hat auch eine mögliche Lösung für echten Wettbewerb unter den Anbietern statt Monopolstellung und für einen vorauslaufenden Ausbau der Ladeinfrastruktur parat: Ein Durchleitungsmodell würde den Markt auch für andere Anbieter öffnen und die Preise für die Verbraucher niedriger halten.
Quelle: Verkehrsrundschau