
Mehr als 2.000 Teilnehmer kamen zum Deutschen Logistik-Kongress 2022 nach Berlin. Die Fach- und Führungskräfte aus dem Wirtschaftsbereich Logistik hatten von 19. bis 21. Oktober 2022 die Möglichkeit, sich auszutauschen, an Diskussionsrunden und Expertentalks teilzunehmen, sich zu vernetzen und natürlich auch zu feiern. Unter dem Motto „Supply Chains Matter“ standen in diesem Jahr die Lieferketten im Fokus des von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. organisierten DLK.
Das Programm schlug dabei einen Bogen von allgemeinen Themen wie Klimaneutralität und Digitalisierung über geostrategische Fragestellungen bis hin zu aktuellen Themen wie die Aufrechterhaltung von Lieferketten trotz Engpässen und Krisen. Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer, der Vorstandsvorsitzende der BVL fand klare Worte:
„So, wie es vor den derzeitigen Störungen in den Lieferketten war, wird es nicht mehr werden. Wenn wir die derzeitigen Krisen bewältigt haben, werden andere in den Vordergrund treten und neue Herausforderungen bringen. Resilientere Lieferketten erfordern in vielen Prozessen radikales Umdenken – nicht zuletzt vom bisherigen Primat der „Kosten“ hin zu den neuen Prioritäten „Verlässlichkeit“ und „Nachhaltigkeit“.“
Ein Update zur deutschen Logistikwirtschaft gab es von der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer Instituts für integrierte Schaltungen (IS). Aus diesem geht hervor, dass die Logistik in Deutschland 2021 um fünf Prozent gewachsen ist, auf nunmehr 294 Milliarden Euro. Rund 3,36 Millionen Erwerbstätige sind in der Logistik beschäftigt, 2021 waren 100.000 mehr Menschen mit operativen und administrativen Aufgaben in der Logistik betraut als noch im Vorjahr.
Prognose für die Logistik in 2023 schwierig
Zu Wort kamen beim DLK auch die Logistikweisen, die sich mit den Entwicklungen im Wirtschaftsbereich Logistik beschäftigen. Für 2022 sagt das Gremium, das von Prof. Christian Kille von der Hochschule Würzburg Schweinfurt ins Leben gerufen wurde, zwar ein Wachstum von 8,5 Prozent voraus. Das allerdings lässt sich vor allem auf steigende Kosten und Preise zurückführen. Daher ist das Wachstum inflationsgetrieben und kommt eher einem Stillstand gleich. Derzeit fällt den Logistikweisen eine Prognose für das kommende Jahr jedoch aufgrund der volatilen Lage schwer.
Quellen: BVL, eurotransport