
Die Lieferketten sind nach wie vor gestört, doch wie reagieren Unternehmen darauf? Das hat eine Studie untersucht, die vom IT-Anbieter IFS in Auftrag gegeben wurde. Das Ergebnis der Studie zeichnet ein klares Bild: Demnach setzen große Unternehmen vor allem auf vermehrte Lagerhaltung und auf Diversifizierung bei den Lieferanten.
70 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie die Anzahl ihrer Zulieferer für Material, Rohstoff und Vorprodukte erhöht haben. So ist man weniger abhängig, wenn ein Zulieferer mit der Lieferung nicht pünktlich sein kann. Dadurch, aber auch aufgrund der Inflation, werden die Materialien, Rohstoffe und Vorprodukte natürlich teurer. Daher denken immerhin 53 Prozent der Unternehmen darüber nach, den Anteil der Komponenten, die sie selbst herstellen, zu erhöhen. Allerdings verursacht dies nicht nur zusätzliche Kosten, sondern sorgt auch für mehr Komplexität und weniger Nachhaltigkeit. Die Studienautoren stellten außerdem fest, dass Unternehmen dazu gezwungen werden, auf Kreislaufwirtschaft umzustellen und daher weiterem Druck ausgeliefert sind.
Mit größeren Lagerbeständen gegen unsichere Lieferketten
66 Prozent der Unternehmen sind dazu übergegangen, ihre Lagerbestände zu vergrößern, 18 Prozent sogar deutlich mehr. Von den befragten deutschen Unternehmen gaben 89 Prozent an, dass ihre Betriebsprozesse durch Probleme und Störungen in der Lieferkette sowie durch Fachkräftemangel beeinflusst werden. Das schwerwiegendste Problem ist für 28 Prozent der Befragten ein Mangel an Rohstoffen und Bauteilen. Für sieben Prozent ist die größte Herausforderung, ihre Geschäftstätigkeit an den sich wandelnden Markt anzupassen. Außerde, beklagen 15 Prozent Defizite bei der Qualifikation und 14 Prozent erhöhte regulatorische Belastungen wie beispielsweise den Brexit.
Für die Studie, die einen kritischen Blick auf den Einfluss der Lieferkettenstörung auf Unternehmen wirft, wurden 1.450 Geschäftsführer von Großunternehmen in Deutschland, Frankfreich, Großbritannien, den USA, Skandinavien und den Vereinigten Arabischen Emiraten befragt.
Quelle: Logistik heute