
Mit schwimmenden Flüssiggas-Terminals will die Bundesregierung mehr Unabhängigkeit von russischem Gas schaffen. Doch der Bau und Unterhalt dieser Terminals wird teurer als geplant. Das geht aus Aussagen des Bundeswirtschaftsministeriums auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters hervor. Geplant waren 2,94 Milliarden Euro, nun wurden die dafür vorgesehenen Haushaltsmittel auf 6,56 Milliarden Euro aufgestockt.
Dies sei aufgrund der sich dynamisch entwickelnden Situation notwendig geworden, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Das Ministerium erklärt:
Mittlerweile konnten in umfangreichen Abstimmungen mit zahlreichen Akteuren weitere Kosten bestimmt und zunächst prognostizierte Kosten konkretisiert werden.
Zu den besprochenen Kosten zählen nicht nur Betriebskosten, sondern auch Kosten für Infrastrukturmaßnahmen, die an Land zusätzlich vorgenommen werden müssen. Für die Energiesicherheit sei der Bau der Terminals wichtig, durch den Wegfall russischer Gaslieferungen seien die LNG-Terminals zwingend notwendig, auch für die Zukunft, heißt es aus dem Bundeswirtschaftsministerium.
Ursprünglich war außerdem geplant, die Terminals für zehn Jahre zu chartern. Doch auch das ist inzwischen hinfällig, denn sie müssen für 15 Jahre gechartert werden. Darüber soll es jedoch weitere Verhandlungen geben.
Kosten müssen transparent sein
Kritik kommt vor allem von Seiten der Linken und der Grünen, die die Meinung vertreten, die Ampelkoalition habe sich erpressbar gemacht – also genau das Gegenteil von dem, was erreicht werden sollte. Der Haushaltspolitiker Sven Christian Kindler von den Grünen fordert mehr Klarheit über die Kosten und Risiken der LNG-Projekte.
Quellen: Verkehrsrundschau, handelsblatt