
Das erste Mal seit 2018 hat die Weltbank wieder einen Logistics Performance Index (LPI) veröffentlicht. Aus diesem geht hervor, dass Deutschland den Weltmeister-Titel in der Logistik an Singapur abtreten und landet gemeinsam mit Dänemark, der Schweiz und den Niederlanden auf Platz 3. Den 2. Platz kann Finnland für sich einnehmen.
139 Länder deckt der LPI ab. Dabei werden Faktoren gemessen, die für den Aufbau einer zuverlässigen Lieferkette wichtig sind. Dazu zählen unter anderem die Qualität von Logistik-Dienstleistungen, handels- und transportbezogene Infrastruktur und Grenzkontrollen. Singapur liegt mit einem Score von 4,3 vorne, Finnland erreicht einen Score von 4,2 und die drittplatzierten Länder Deutschland, Schweiz, Dänemark und Niederlande schaffen einen Score von 4,1.
Somit liegen die ersten drei Ränge also sehr dicht beieinander. Der Vorstandsvorsitzende der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. ist daher auch gelassen. Wichtig ist für ihn, dass Deutschland immer noch der Spitzengruppe angehört. Wichtig sei, dass man die richtigen Weichen stellt, dass es auch so bleibt. Man sollte genau hinschauen, wo die Schwächen liegen und diese beheben.
Schwächen in der Logistik durch Bürokratie und mangelnde Digitalisierung
Laut Wimmer sind die Schwächen vor allem bei den Themen Zoll und Grenzkontrollen, aber auch beim Thema Pünktlichkeit zu finden, hier sind die Rückgänge in der Bewertung am deutlichsten. Grund dafür ist unter anderem zu viel Bürokratie und mangelnde Digitalisierung, wie BVL-Mitglieder Wimmer berichtet haben. Allerdings spricht Wimmer auch klare Worte, was die Infrastruktur angeht:
Wenn wir bei der Infrastruktur nicht bald die Kurve kriegen, dann wird der Titel Logistikweltmeister künftig unerreichbar werden.
Eine besonders wichtige Rolle spielen hierbei die Planungsbeschleunigung und die Instandhaltung. Hier ist laut Wimmer politisches Handeln wichtig, wenn man weiter oben mitspielen will in der Logistik.
Quelle: Verkehrsrundschau