
Das Unternehmen APM Terminals, das der Reederei Maersk angehört, plant eine Erweiterung seines Containerterminals in Rotterdam um weitere zwei Millionen Containereinheiten. Dadurch wird die Kapazität des Hafens massiv erhöht und die effiziente Abwicklung des steigenden Containeraufkommens in den kommenden Jahren gewährleistet.
Am bereits bestehenden Terminal entstehen 47,5 Hektar zusätzliche Fläche und 1.000 Meter zusätzliche Kaikante. Die Investitionssumme beträgt über eine Milliarde Euro und die neue Anlage soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 in Betrieb genommen werden. Die Entscheidung von APM Terminals, in Rotterdam zu investieren, unterstreicht die Bedeutung der Stadt als Drehscheibe für die globalen Lieferketten.
Hamburg unter Druck beim Containerumschlag
Diese Erweiterung bringt vor allem Deutschlands größten Seehafen Hamburg weiter unter Druck, der den Wettbewerb um die Spitzenposition beim Containerumschlag gegen die beiden größeren Konkurrenten Rotterdam und Antwerpen bereits verloren hat. Zudem machen aufstrebende Containerhäfen wie Wilhelmshaven und Danzig Hamburg Ladung streitig.
Der Containerumschlag in Nordeuropa gilt als hoch wettbewerbsintensiv und angespannt, insbesondere aufgrund der multiplen Krisen dieser Zeit. Ein besonderes Problem für Hamburg besteht darin, dass die Terminals im Hafenerweiterungsgebiet Maasvlakte II in Rotterdam hoch automatisiert und dadurch produktiver sind als die vier Anlagen in Deutschlands größtem Seehafen. APM Terminals auf der Maasvlakte II wurde 2015 als weitgehend automatisierte und CO₂-emissionsfreie Anlage eröffnet. Auch der zusätzliche Bereich des Terminals soll mit Netto-Null-Emissionen und weitgehend automatisiert laufen und für die Landstromversorgung von Schiffen vorbereitet sein.
Quelle: welt.de