
40 Millionen Euro steckt die Europäische Investitionsband (EIB) in Lieferdrohnen und Lieferdienste von Wingcopter. Vor allem in schwer zugängliche ländliche Gebiete liefern die Frachtdrohnen schnell und zuverlässig. Das Unternehmen aus Hessen ist ein Pionier in Sachen Lieferdrohnen und kann dank der europäischen Mittel ihr Vorzeigemodell Wingcopter 198 weiterentwickeln.
Wingcopter wurde 2017 gegründet und konnte bereits bei verschiedenen Projekten glänzen, beispielsweise bei einem gemeinsamen Projekt mit UNICEF und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Dabei lieferten die elektrisch angetriebenen Wingcopter-Drohnen unter anderem in Malawi medizinische Güter und lebensrettende Medikamente an Dörfer, die in schwer zugänglichen Gebieten liegen.
Durch die Förderung über das „InvestEU“-Programm der Europäischen Kommission aus dem Bereich „Nachhaltige Infrastruktur“ kann Wingcopter nun an ihrem Flaggschiff – falls man eine Drohne so nennen kann – weiterarbeiten. Frachtdrohnen, die elektrisch angetrieben werden, können CO2-intensive Verkehrsmittel wie Motorräder oder Hubschrauber, die sonst in Gegenden liefern, die nur schwer zugänglich sind, ersetzen und so auch bei Hilfsgütertransporten für mehr Nachhaltigkeit sorgen.
In Europa gehört das Unternehmen aus Hessen zu den führenden Pionieren im Bereich der Drohnen. Der Wingcopter 198, das Vorzeigeobjekt, soll im Sommer 2023 erstmals auch in Deutschland zum Einsatz kommen. Beim gleichnamigen Unternehmen möchte man testen, ob die Frachtdrohne auch für den Einsatz beim On-Demand-Transport für Lebensmittel und andere Konsumgüter geeignet ist. Ziel des Projektes, das gemeinsam mit der Frankfurt University of Applied Sciences durchgeführt wird, ist es, im ländlichen Raum die Nahversorgung mit Hilfe eines nachhaltigen Lieferservices zu verbessern. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Tom Plümmer, Mitgründer und CEO von Wingcopter, erklärt das Ziel, das das Unternehmen hat:
Wir wollen bei der Drohnenzustellung dringend benötigter Waren – von medizinischen Gütern bis hin zu Lebensmitteln – weltweit führend werden.
Nachhaltigere Logistik dank elektrischer Drohnen?
Die Drohnen von Wingcopter können senkrecht starten und landen, was gerade auf engem Raum ein Vorteil ist. Außerdem fliegen sie lange Strecken schnell und effizient, benötigen dafür aber weniger teure Infrastruktur als Flugzeuge und sind durch den elektrischen Antrieb auch nachhaltiger. Ungefähr 100 Kilometer weit kommen die Drohnen, sie können bis zu 5 Kilogramm transportieren. So könnte grade für leichte Transportgüter wie beispielsweise Lebensmittel die Logistik in Zukunft deutlich nachhaltiger und schneller gestaltet werden.
Quellen: MM Logistik, fundscene