
Die Straßen sind überfüllt, die Klimaziele und der Fahrermangel machen der Logistik-Branche auch zu schaffen. Ein Weg, um diesen Herausforderungen in der Logistik zu begegnen, ist die Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene, zumindest für lange Strecken. Eine neuartige Verladetechnik der Firma Helrom kommt im Hafen Wien zum Einsatz, mit deren Hilfe LKW-Anhänger auf Güterwaggons geladen werden.
Anders als sonst meist üblich, müssen die Sattelaufleger nicht mit einem Kran auf den Waggon geladen werden. Stattdessen werden sie über eine hydraulische Rampe hinaufgeschoben. Es braucht dafür also keine speziellen Verladeterminals, sondern lediglich den Helrom Trailer Rail. Damit ist das intermodale Konzept des Wechsels von der Straße auf die Schiene mit niedrigen Hürden möglich und auch für kleinere und mittlere Unternehmen geeignet. Dank dieser Technologie können statt nur zehn Prozent ganze 90 Prozent der LKW-Anhänger auf die Schiene gebracht werden.
Die horizontale Verladetechnik kommt im Hafen von Wien schon seit August 2021 zum Einsatz. Seither fährt von Wien die erste europäische Güterverkehrsverbindung, auf der die neue Technik eingesetzt wird – hauptsächlich mit nicht kranbaren Containern, die mittels der hydraulischen Rampe auf die Züge geschoben werden.
Unternehmen würden eigentlich gerne mehr per Zug transportieren, für den kombinierten Güterverkehr fehlt jedoch oft die Infrastruktur und nicht kranbare Ladeeinheiten. Das geht aus einer Umfrage des WK Wien hervor. Auch der hohe Planungsaufwand stellt eine Hürde dar. Würden mehr Container im kombinierten Güterverkehr auch auf der Schiene transportiert, könnte man so mehrere Hürden gleichzeitig meistern.
Herausforderungen der Logistik meistern
Zum einen hilft es bei der Erreichung der Klimaziele und vermeidet Strafzahlungen im Rahmen des EU Green Deal. Zum Anderen kann so auch gegen den Fahrermangel vorgangen werden, und zwar auf zwei Arten: Einerseits werden weniger LKW-Fahrer benötigt, wenn mehr auf der Schiene transportiert wird. Andererseits würde auch der Beruf des Kraftfahrers interessanter, wenn statt Langstrecken überwiegend Kurzstrecken zwischen Güterterminal und Lieferort gefahren werden, die LKW-Fahrer wären nicht so lange unterwegs.
Quellen: die-wirtschaft.at, verkehr.co.at, helrom.com