
Die nationale Wasserstoffstrategie Deutschlands verfolgt das Ziel, potenzielle Quellenländer für diesen Energieträger zu identifizieren. Eternal Power hat sieben Regionen weltweit ausfindig gemacht, in denen erneuerbare Energien kosteneffizient und rentabel Wasserstoff produzieren könnten, der dann nach Deutschland importiert wird.
Nach Schätzungen von Eternal Power muss Deutschland zukünftig fast 80 Prozent seines grünen Wasserstoffbedarfs importieren. Dieser klimaneutrale Energieträger hat das Potenzial, weltweit geopolitische Verhältnisse neu zu gestalten. Deutschland eröffnen sich Chancen, die Energieversorgung zu diversifizieren und unabhängiger von einzelnen Partnern zu werden. Als erfahrener Produzent von grünem Wasserstoff ist Eternal Power auf internationale Großprojekte spezialisiert und kennt die Kriterien zur Auswahl der Partnerländer genau. Innerhalb der sieben identifizierten Regionen sieht das Unternehmen ein besonders großes Potenzial, Wasserstoff aus erneuerbaren Energien kostengünstig zu produzieren und nachhaltig nach Deutschland zu importieren.
Brasilien, das größte Land Südamerikas, bietet nicht nur vielversprechende Bedingungen für kostengünstige Produktion von Solar- und Windenergie, sondern auch eine weitere Quelle für nachhaltigen Wasserstoff: Zucker. Brasilien zählt zu den führenden Produzenten von Bioethanol aus Zuckerrohr. Robert Meitz, Mitgründer von Eternal Power ist sich sicher:
Brasilien wird zukünftig einen Überschuss an erneuerbaren Energien haben, was es als Exportland für grünen Wasserstoff attraktiv macht. Die bestehende Infrastruktur, wie etwa die Ethanol-Industrie, macht das Land zu einem vielversprechenden Partner.
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bieten ein beträchtliches Exportpotenzial und ideale Voraussetzungen für die kostengünstige Wasserstoffproduktion. Hier spielt politische Unterstützung eine entscheidende Rolle für Investoren und die schnelle Umsetzung lokaler Projekte. Um bestehende Beziehungen zu vertiefen, wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Ministerium für Energie und Infrastruktur der VAE die Emirati-German Hydrogen Task Force ins Leben gerufen. Diese Task Force vernetzt Experten aus Industrie, Wissenschaft und Politik, um Empfehlungen für die deutsch-emiratische Energiepartnerschaft zu erarbeiten. Dank ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich erneuerbarer Energien ist das Team von Eternal Power ebenfalls Teil dieser Task Force. Nicht nur die Vereinigten Arabischen Emirate sind vielversprechend für den Import von Wasserstoff, sondern der gesamte Mittlere Osten.
Die Türkei gewinnt bereits heute rund 50 Prozent ihres Stroms aus erneuerbaren Energien. Dabei spielen Wasserkraftwerke eine entscheidende Rolle. Doch auch der Ausbau von Wind-, Solar- und Wasserkraft birgt enormes Potential in der Türkei. Trotz politischer Spannungen der letzten Jahre ist Deutschland nach wie vor der wichtigste Handelspartner der Türkei. Der Handel mit grünem Wasserstoff verspricht zukünftig nicht nur politische und gesellschaftliche Vorteile, sondern auch ökonomische. Die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels in der Türkei unterstreichen die Notwendigkeit solcher Partnerschaften.
Namibia, mit seiner relativ geringen Bevölkerungsdichte und ausgedehnten Flächen für Wind- und Solaranlagen, präsentiert sich als vielversprechender Energiepartner für deutsche Unternehmen. Bis 2025 strebt das Land an, grünen Wasserstoff nach Deutschland zu liefern. Allerdings müssen dafür noch die Infrastruktur und die Produktionsanlagen ausgebaut werden. Für Namibia birgt dies jedoch enorme Chancen. Der Abschied von fossilen Brennstoffen markiert den Beginn einer neuen globalen Ordnung. Erneuerbare Energien haben das Potenzial, bisher weniger entwickelten Ländern wirtschaftlichen Aufschwung zu bringen, die bisher nicht in vollem Maße vom wachsenden Wohlstand profitieren konnten.
Vietnam hat einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung hingelegt, der jedoch schwerwiegende Folgen hat: Laut dem Global Climate Risk Index gehört es zu den Ländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Daher hat die Umstellung auf eine grüne Wirtschaft in Vietnam hohe Priorität. Erste Kooperationen zwischen deutschen und vietnamesischen Unternehmen zur Errichtung von Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff wurden in diesem Jahr im Rahmen eines Energiedialogs mit dem Land im südchinesischen Meer angestoßen.
Logistik als Vorteil von europäischem Wasserstoff
Auch für die europäischen Partner ist die Erschließung neuer Wirtschaftsbereiche durch grünen Wasserstoff eine einzigartige Gelegenheit. Potential liegt neben den skandinavischen Ländern, die bereits über große Offshore-Windparks verfügen, vor allem auf der iberischen Halbinsel und in Griechenland. Spanien strebt an, mithilfe von grünem Wasserstoff nicht nur seine eigene Energieunabhängigkeit zu erreichen, sondern auch in benachbarte Länder zu exportieren. Ein Kostenvorteil könnte durch den Landtransport entstehen, indem grüner Wasserstoff aus Spanien oder Norwegen über Pipelines in das europäische Netz eingespeist wird, anstatt den kostspieligeren Seeweg zu nehmen.
Wasserstoff kann die Welt nachhaltig verändern – sowohl in Sachen Klima als auch in Sachen wirtschaftliche Zusammenarbeit und Wachstum, vor allem für ärmere Länder. Robert Meitz nennt grünen Wasserstoff eine Schlüsselsäule für die Zukunft:
Die Vielzahl potenzieller Energiepartner im grünen Wasserstoffbereich wird die Welt nachhaltig verändern. Dies geschieht nicht nur aufgrund der Bedeutung dieses Energieträgers im Kampf gegen den Klimawandel. Er eröffnet uns die Chance auf vielfältigere Partnerschaften und weltweites wirtschaftliches Wachstum.
Quelle: Verkehrsrundschau