
Im Streben nach Effizienz und Kapazitätserweiterung setzt der Terminalbetreiber Eurogate auf eine bedeutende Modernisierung des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven. Dieses ambitionierte Projekt zielt darauf ab, den Hafen für die Abfertigung der weltweit größten Containerschiffe vorzubereiten. Dabei werden nicht nur die bestehenden Containerbrücken angehoben, sondern auch zwei komplett neue Konstruktionen errichtet.
Ein Sprecher von Eurogate gab bekannt, dass die Erhöhung der Containerbrücken bereits in vollem Gange ist. Sechs der insgesamt acht existierenden Containerbrücken am Jade-Weser-Port wurden bereits um beeindruckende elf Meter angehoben. Die verbleibenden zwei Brücken sollen noch im laufenden Jahr denselben Prozess durchlaufen. Zusätzlich zu dieser Maßnahme wurden bereits zwei brandneue Containerbrücken in Einzelteilen geliefert. Ihre Montage, Verschiebung an die Kaikante und abschließende Tests sind für das laufende Jahr geplant, mit der Inbetriebnahme im Frühjahr 2024. Das Investitionsvolumen für dieses anspruchsvolle Projekt beläuft sich auf stolze 150 Millionen Euro.
Größere Containerschiffe be- und entladen
Bisher waren die Containerbrücken in Wilhelmshaven nicht auf die Handhabung von Schiffen ausgelegt, die sogenannte Standardcontainer in beeindruckender Höhe stapeln können. Die derzeit größten Containerschiffe können etwa 24.000 solcher Container transportieren. Nach Abschluss des Ausbaus wird der Eurogate-Sprecher erwartet, dass Schiffe dieser Größenordnung den Hafen Wilhelmshaven anlaufen werden.
Obwohl der Jade-Weser-Port seit über einem Jahrzehnt in Betrieb ist, konnte er die gesteckten Erwartungen bisher nicht vollständig erfüllen. Im letzten Jahr wurden am Jade-Weser-Port 683.400 Standardcontainer be- und entladen, während der Tiefwasserhafen im Jahr 2021 seinen Höchststand mit 713.000 Standardcontainern erreichte. Diese Zahlen sind jedoch noch weit entfernt von der geplanten Kapazität von 2,7 Millionen Standardcontainern pro Jahr. Im Vergleich dazu verzeichneten auch andere auf Container spezialisierte Häfen in Hamburg und Bremerhaven in letzter Zeit rückläufige Umschlagszahlen. Im Gegensatz zum Jade-Weser-Port können diese Häfen aufgrund ihrer geringeren Wassertiefe nicht von Schiffen mit einem größeren Tiefgang voll beladen erreicht werden.
Quelle: DVZ